Feuerwehr in Heusweiler Sind die Löschbezirke zusammengewachsen?
Heusweiler · Der noch junge Löschbezirk Heusweiler-Mitte, bestehend aus drei alten Bezirken, ist einer der größten im Regionalverband.
Nach dem Zusammenschluss der vormals eigenständigen Löschbezirke (LB) Heusweiler, Eiweiler und Hirtel zum Feuerwehrlöschbezirk Heusweiler-Mitte verfügt die Gemeinde Heusweiler über einen der größten Feuerwehrlöschbezirke im Saarland. Untergebracht ist er in der neu gebauten Feuerwehrhauptwache in Hirtel. Die offizielle „Inbetriebnahme“ war am 22. Juni 2019.
Insgesamt wurden 3,3 Millionen Euro in den Neubau investiert. Das Land gab einen Zuschuss von 1,35 Millionen Euro. Die neue Hauptwache beherbergt eine Fahrzeughalle für sieben Einsatzfahrzeuge, eine Waschhalle, Lager- und Werkstatträume, einen Atemschutzbereich, Umkleiden für 20 Feuerwehrfrauen und 100 Feuerwehrmänner, zudem einen Raum für die 40 Mitglieder der Jugendwehr, einen Schulungsraum für Aktive, Büros für die Wehr- und Löschbezirksführung sowie für die Fachbereiche. Aber mal abgesehen von der materiellen Ausstattung: Wie gut sind die drei ehemaligen Löschbezirke inzwischen eigentlich zusammengewachsen?
Löschbezirk-Führer ist Brandmeister Marc Loris aus Heusweiler, seine Stellvertreter sind Brandmeister Jürgen Altmeyer aus Eiweiler und Stefan Herrmann aus Heusweiler. Marc Loris zieht nach einem dreiviertel Jahr Bilanz: „Durch die Zusammenlegung haben wir jetzt eine gute Stärke, die Zusammenarbeit klappt hervorragend, wir sind richtig gut aufgestellt, und die Gemeinde kann sich auf uns verlassen.“
Die Führung des neuen LB sei auch sehr zufrieden mit ihrer neuen Hauptwache: „Funktionalität und Räumlichkeiten sind top. Unser Dank gilt der Gemeinde, die uns dieses Gebäude ermöglicht hat“, sagt Loris.
Dass die Zusammenarbeit so gut funktioniere, sei auf die Vorarbeit der Löschbezirksführungen zurückzuführen, betont der LB-Leiter: „Die Löschbezirksführer hatten sich schon im Vorfeld immer wieder getroffen, wichtige Dinge geklärt und Ideen ausgearbeitet. Außerdem hatten wir schon vor mehr als zwei Jahren begonnen, gemeinsame Ausbildungen durchzuführen.“
Loris sagt, es mache Spaß, man sei eine Einheit und habe den Übergang in einen gemeinsamen LB überhaupt nicht gemerkt. Kleinere Probleme gebe es natürlich ab und zu. „Denn wir sind viele Leute, da ist nicht immer jeder gleicher Meinung. Aber die LB-Führung ist dazu da, diese Probleme zu lösen, und das gelingt uns auch.“
Bei einer Alarmierung tagsüber rückt der LB mit mindestens 15 Mann aus, bei Vollalarm sind es sogar 60.
Wie wichtig der LB Heusweiler-Mitte in der Gemeindewehr ist, belege die Tatsache, dass der Löschbezirk bei 95 Prozent aller Einsätze dabei sei. Und es gab viele: Von Juni 2019 bis Dezember absolvierte der LB 70 Einsätze, in diesem Jahr gab es schon 30, darunter ein paar außergewöhnliche. So musste der LB helfen, als im Oktober in Wahlschied zwei Männer zwischen Lkws eingeklemmt worden waren. Und im August mussten die Feuerwehrleute am eigenen Haus löschen, als auf einem neben der Feuerwache stehenden Kleintransporter einer Baufirma auf Grund eines technischen Defekts vier Propangasflaschen explodierten und erheblichen Schaden an der Fassade der Hauptwache anrichteten.
Laut Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) belaufen sich die Reparaturkosten auf etwa 80 000 Euro. „Es ist ein Fall für die Versicherungen“, sagt der Bürgermeister. Die Sanierungsarbeiten laufen noch, doch Marc Loris geht davon aus, dass sie innerhalb der nächsten 14 Tage abgeschlossen sind. „Im Innern des Gebäudes ist bereits alles wieder in Ordnung. Außen muss noch die Dämmung erneuert werden, dann kommt der Putz drauf, und es muss noch gestrichen werden“, so Loris.
Und was geschieht mit den Gerätehäusern der vormaligen Löschbezirke? Thomas Redelberger: „Das Gerätehaus in Hirtel wurde an die dortige Vereinsgemeinschaft verpachtet. In Heusweiler ist die Gärtnerkolonne unseres Bauhofs eingezogen, und die Räume in Eiweiler werden von der Gemeinde als Winterlager genutzt.“