Silber mit Saarbahn und Axolotl

Heusweiler · Beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ gab es zweite Plätze für die Untersuchungen von Charlotte Kalmes aus Heusweiler und Janine Feldmann aus Schmelz zu Auswirkungen des Saarbahnbaus und für Michael Rosch aus Püttlingen zur Zucht der Lurchart Axolotl.

 Forschernachwuchs: Janine Feldmann (links) aus Schmelz und Charlotte Kalmes aus Heusweiler zeigen ihre Arbeit beim Landesentscheid „Schüler experimentieren“.

Forschernachwuchs: Janine Feldmann (links) aus Schmelz und Charlotte Kalmes aus Heusweiler zeigen ihre Arbeit beim Landesentscheid „Schüler experimentieren“.

 Michael Rosch aus Püttlingen mit einem Zucht-Axolotl. Fotos: Becker & Bredel

Michael Rosch aus Püttlingen mit einem Zucht-Axolotl. Fotos: Becker & Bredel

 Ein Axolotl bleibt immer ein Kiemen-Atmer. Foto: Michael Schmitt

Ein Axolotl bleibt immer ein Kiemen-Atmer. Foto: Michael Schmitt

Foto: Michael Schmitt

"Von der Köllertalbahn zur Saarbahn", mit diesem Thema traten Janine Feldmann aus Schmelz und Charlotte Kalmes aus Heusweiler beim Landesentscheid "Schüler experimentieren" in der Saarbrücker Congresshalle im Bereich Geo- und Raumwissenschaften an und belegten den zweiten Platz. Die Schülerinnen des Lebacher Geschwister-Scholl-Gymnasiums untersuchten die Entwicklung der Saarbahn und die Veränderungen, die der Neubau der Strecke von Etzenhofen nach Lebach für die Umwelt bedeutete. "Wir haben von Mitarbeitern der Saarbahn Fotos bekommen, wie die Strecke vor dem Bau ausgesehen hat und haben vergleichende Aufnahmen gemacht", sagte Charlotte. Die beiden Schülerinnen haben an ihrem Ausstellungsstand in Saarbrücken die Bildpaare ausgestellt. Ihre Erkenntnisse haben sie in Alben, Postern und schriftlich zusammengefasst und damit die Jury überzeugt.

Sie hatten sich gefragt, welche Reste Archäologen in der Zukunft ausgraben, wenn sie unsere Zeit erforschen. "Sie werden auf Metall- und Kunststoffreste treffen. Eine Bahnlinie ist dabei ein besonderer Einschnitt in die Landschaft", so seien sie auf das Thema gekommen, schilderten die Sechstklässlerinnen.

Ein Fazit der Mädchen: Die Saarbahn hat die Natur stark verändert. Positiv ist die Verbesserung der Infrastruktur und dass viele Menschen kein Auto mehr nutzen und der CO2-Ausstoß vermindert wird. Andererseits wurden Lebensräume zerstört und Bäume gefällt. Dafür gab es Ausgleichsmaßnahmen. Die Arbeit der Schülerinnen bewertet nicht, was besser ist. Sie stellt Veränderung dar - und sie gefiel den Juroren, weil die Ergebnisse gut dokumentiert und nachvollziehbar begründet wurden. Lehrerin Margit Becker-Peters hatte die Schülerinnen betreut.

In freier Natur gibt es sie - in ihrem Ursprungsgebiet bei Mexiko-Stadt - kaum noch, vielleicht sind sie in der Natur sogar schon ausgestorben, in Püttlingen werden sie jedoch mit Erfolg gezüchtet - von einem Elfjährigen: Michael Rosch züchtet Axolotl.

Die Arbeit mit den südamerikanischen Amphibien stellte er beim Landeswettbewerb "Jugend forscht - Schüler experimentieren" vor und gewann im Bereich Biologie den zweiten Preis. "Der Axolotl - ein interessantes, pflegeleichtes Haustier oder ein anspruchsvoller Exot?" So hieß die Arbeit des Sechstklässlers vom Völklinger Albert-Einstein-Gymnasium.

Auf den Axolotl wurde er aufmerksam, als er 2014 eine Zuchtbörse für Aquarienfreunde besuchte. Seine Eltern haben Fische, er wollte einen Axolotl. Der weiße Kiemenatmer sieht aus wie ein Molch, nur durchläuft das Tier nicht die übliche Metamorphose der Lurche und Molche, sondern bleibt in dem Stadium stehen, in dem die Lurche eigentlich noch Jungtiere im Larvenstadium sind. Während bei unseren Amphibien die erwachsenen Tiere Lungen entwickeln und aufs Land gehen, bleiben dem Axolotl die Kiemenäste zeitlebens erhalten.

Axolotl haben einen ganz besondere Regenerationsfähigkeit. Verlieren sie zum Beispiel ein Bein, dann wächst es wieder nach. Diese Eigenschaft fasziniert Forscher auf der ganzen Welt. "Die Tiere sind fast blind und schnappen einfach nach allem, was sich bewegt. So beißen sie auch Artgenossen. Dann ist es gut, wenn Füße und Beine nachwachsen", erklärt Michael.

Seine Axolotl bekamen im Mai 2015 Nachwuchs, obwohl ihre Zucht als sehr schwierig gilt. Das weckte den Ehrgeiz des Elfjährigen, der sich Informationen über die Zucht besorgte und im Keller und auf dem Dachboden die Tiere in unterschiedlichsten Umgebungen züchtete und die Ergebnisse wissenschaftlich protokollierte.

"Dabei habe ich festgestellt, dass meine Axolotl unter normalen Zimmerbedingungen sehr gut wachsen und genau so gesund sind, wie unter den im Internet empfohlenen Kellerbedingungen." Die Jury würdigte das wissenschaftliche Arbeiten des Püttlingers und verlieh ihm den zweiten Preis.

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