Protest gegen Raser und Lastwagen

Mangelhausen · Schon lange fordern Anwohner der engen Mangelhauser Straße eine echte Geschwindigkeitsreduzierung und eine Begrenzung des Lkw-Verkehrs. Nun machten sie ihrem Ärger mit einer Demonstration Luft.

Mangelhausen. Als wollte er den Beweis für die Richtigkeit des Anliegens der Mangelhauser antreten, so verhielt sich am Sonntagvormittag ein Autofahrer auf der L 299, Mangelhauser Straße: Eine Gruppe von Anliegern hatte sich am Straßenrand mit Schildern aufgestellt, um gegen Raserei und Lkw-Verkehr in ihrer Straße zu protestieren. Ein Autofahrerin stoppte, aber der hinter ihr fahrende Fahrer eines Audi A6 preschte in der schmalen Straße an dem stehenden Fahrzeug vorbei und brachte die Gruppe der Demonstranten, darunter viele Kinder, in arge Bedrängnis."Das ist genau die Situation, die wir immer befürchtet haben und die wir verhindert wissen wollen", sagte ein Anlieger. Schon einmal demonstrierten sie gegen die aus ihre Sicht nicht akzeptable Verkehrssituation. Bereits im Juni hatten sich Anwohner, die sich zur Bürgerinitiative "Lkw-los - Lasst Kinder wieder laufen ohne Sorgen" zusammengeschlossen hatten, an die zuständigen Behörden gewandt, um Maßnahmen zur Verkehrs-, Lärm- und Gefahrenreduzierung sowie ein Lkw-Verbot in ihrer Straße zu bewirken. Axel Floch und Jörg Herzog, Anwohner der Straße, bemängeln, dass bis jetzt keine klare Antwort erfolgt sei. Es gebe nur Hinweise, dass die Behörde sich mit dem Problem befasse. Herzog sagte, die Geschwindigkeit sei zwar auf 30 Stundenkilometer begrenzt worden, jedoch werde sie kaum eingehalten. 30 werde nur gefahren, wenn Radarkontrollen stattfinden. Das Gemeindeauto, mit dem Geschwindigkeitsmessungen erfolgen, ist inzwischen so bekannt, dass es tatsächlich eine Verkehrsverlangsamung bewirkt. Allerdings nur für die kurze Dauer der Radarkontrolle. "Ist die Kontrolle weg, geht der Zirkus wieder los", schildert Herzog.

Axel Floch, Anwohner und stark sehbehindert, nutzt die Mangelhauser Straße häufig. Er berichtet, dass der Lkw-Verkehr und der damit zusammenhängende Lärm in den vergangenen Jahren extrem zugenommen haben. Er vermutet, wie viele Mitglieder der Bürgerinitiative auch, dass die Transportunternehmer die Mautgebühren auf der Autobahn sparen wollen. Viele 40-Tonner, die durch das Nadelöhr "Mangelhauser Straße" donnern, könnten ihr Ziel ohne weiteres auch über die naheliegende Autobahn erreichen. "Das kostet den Transportunternehmer allerdings Mautgebühren", sagt Herzog, und: "Wir wollen mit unserer aktuellen Aktion erneut auf das Problem hinweisen."

Die Verkehrsteilnehmer müssten auf die Gefahren und Belästigungen aufmerksam gemacht werden, die sie verursachen. Die Lage in der Mangelhauser Straße sei riskant, die Fahrbahn schmal, die Regelung für die Fußgänger unklar.

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