Premiere: Köllertaler Feuerwehrleute helfen am Saarbrücker Kältebus

Heusweiler/Saarbrücken · Ein Feuerwehrmann, der schon länger Obdachlosen hilft, brachte Kameraden aus Kutzhof und Numborn auf die Idee, sich für Hilfebedürftige als „Köche“ zu engagieren.

 Feuerwehrmann Sascha Jablonski schürt das Feuer in der Tonne vor dem Saarbrücker Kältebus.

Feuerwehrmann Sascha Jablonski schürt das Feuer in der Tonne vor dem Saarbrücker Kältebus.

Sie "retten, löschen, bergen, schützen", besagt ihr Motto. Aber die Kutzhofer und Numborner Feuerwehren unternehmen noch mehr. Jetzt statteten zwölf Feuerwehrmänner und Frauen dem Kältebus in Saarbrücken einen Besuch ab und kochten vor Ort für die bedürftigen Menschen. Der Verein "Kältebus Saarbrücken - Hilfe für Obdachlose Menschen im Winter" wurde 2014 gegründet und kann sich über mangel an Arbeit nicht beklagen, sagte im Gespräch mit unserer Zeit Joachim Nikolai vom Vereinsvorstand.

Der Anstoß zu der eher ungewöhnlichen Aktion der Feuerwehr - die erste Aktion dieser Art für den Kältebus - kam von Feuerwehrmann Stefan Schimcke vom Löschbezirk Kutzhof. Schimcke arbeitet schon seit knapp zwei Jahren ehrenamtlich für den Kältebus. "Ich habe die Kameraden gefragt, ob sie mal mitmachen wollen. Sofort kam einmütige Zustimmung", erinnert sich Schimcke. Für Martin Weber war die Sache von Anfang an klar: "Für mich ist diese Hilfe eine Herzenssache und eine Selbstverständlichkeit. Uns geht es doch gut, und muss man nicht anderen Menschen helfen, denen es nicht gut geht?" , so seine Einstellung. Neben ihrem Einsatz im und um den Kältebus haben alle Feuerwehrleute zusätzlich noch private Spenden eingebracht.

Sascha Jablonski kümmert sich um das Feuer in einem großen Fass auf dem Gelände, um das sich die in Not geratenen Männer und Frauen tummeln, bevor sie sich in den Bus zurückziehen um zu essen oder zum Schlafen. "Das war für mich ganz klar, dass ich helfe, ich musste keine Sekunde überlegen", sagt der Feuerwehrmann. Die Obdachlosen seien Menschen, die man leicht im Alltagsstress übersieht, wenn man in der Stadt seinen Geschäften nachgeht oder zum Einkauf unterwegs ist, weiß Jablonski. Hier am Kältebus bekämen die "Übersehenen" ein Gesicht und eine persönliche eine Biografie.

Bis Mitternacht brieten die eifrigen Männer und Frauen der Numborner und Kutzhofer Feuerwehr Currywürste, Rostwürste oder Chicken Wings. Das Essen hatte der Holzer Metzger Peter Welde gespendet.

"Die Aktion macht richtig Spaß", bemerkt Schimcke, und sie fördere zudem die ohnehin schon gute Zusammenarbeit der beiden Löschbezirke.

Wie wichtig die Arbeit des Teams am Kältebus ist, erklärt Vorstandsmitglied Nikolai: Als vor wenigen Wochen Minusgrade im zweistelligen Bereich gemessen wurden, übernachteten in dem Gelenkbus, der in der Halbergstraße in Saarbrücken noch bis Anfang März geparkt ist, zeitweise um die 40 Leute. Und Nikolai ergänzt: "Wir sind für jede Spende und Hilfe sehr dankbar", und dass nun auch noch die Feuerwehr mitmache, sei "einfach klasse".

 Die Feuerwehleute aus Numborn und Kutzhof kochten erstmals am Kältebus in Saarbrücken für die Obdachlosen. Fotos: Andreas Engel

Die Feuerwehleute aus Numborn und Kutzhof kochten erstmals am Kältebus in Saarbrücken für die Obdachlosen. Fotos: Andreas Engel

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