Die Polizeiinspektion Köllertal ist seit Jahren alles andere als glücklich mit ihrer Unterkunft in Heusweiler. Als die Polizei in die Räume in dem mehrgeschossigen Gebäude in der Trie rer Straße eingezogen war, lobte man das Haus noch als vorbildlich geeignet. Doch das war in den frühen 1980er Jahren. Inzwischen wird schon seit Jahren ein Renovierungsstau beklagt. Auch gilt es als unzeitgemäß, dass sich die Beamten das Haus mit zivilen Mietern teilen müssen. Und nicht zuletzt sei auch die Verteilung der Kräfte auf drei Etagen "ablauforganisatorisch" unbefriedigend.

Bereits seit März 2013 ist das Innenministerium, in Abstimmung mit dem Finanzminister, der alles bezahlen muss, auf der Suche nach einer neuen Polizeidienststelle. Anfang 2014 kam die charmante Idee eines Heusweiler "Blaulichtviertels" ins Gespräch: Für Polizei und Feuerwehr sollte unter Federführung der Gemeinde am Ortseingang in Hirtel ein gemeinsamer Neubau entstehen, mitfinanziert von der EU. Doch das zerschlug sich ebenso wie die Unterbringung in der renovierten ehemaligen Post neben der Kirche und ein Neubau durch einen privaten Investor gegenüber. Als Hauptgründe dafür, dass aus diesen Plänen nichts wurde, gelten zu hohe Kosten oder Probleme mit Parkplätzen und Verkehrsanbindung.

Nun deutet alles auf einen Umzug der Polizei nach Köllerbach hin, und zwar ins technische Rathaus der Stadt Püttlingen im Stadtteil Köllerbach, manchmal auch "Rathaus 2" oder "Altes Rathaus" genannt. Dort sind derzeit die technischen Dienste der Stadt Püttlingen und ein Beratungscenter des Energieversorgers Energis mit insgesamt etwa 60 Mitarbeitern untergebracht.

Nach Auskunft der Stadt Püttlingen gehört das Gebäude - seit dem Verkauf der Püttlinger Stadtwerke im Jahr 2000 - einer Eigentümergesellschaft mit Mehrheit der Energis. Wie das saarländische Innenministerium unserer Zeitung auf Anfrage bestätigte, sei das Technische Rathaus von der Eigentümergesellschaft als mögliches Objekt, um künftig als Standort der Polizeiinspektion Köllertal zu dienen, "grundsätzlich angeboten" worden. Nach einer Prüfung habe man das Haus als "geeignet" angesehen. Eine endgültige Entscheidung stehe allerdings noch aus, soll jedoch in den nächsten Wochen getroffen werden. In der Stellungnahme des Innenministeriums heißt es: "Sollte uns die Eigentümergesellschaft das uns in Aussicht gestellte Anmietungsangebot für das Gebäude tatsächlich unterbreiten, werden wir das Ministerium der Finanzen um Aufnahme der Anmietungsverhandlungen für die Zwecke der Polizei bitten."

Hugo Müller, Vizepräsident der saarländischen Polizei , hält das Haus in Köllerbach für gut geeignet, die dortige Unterbringung der PI Köllertal für "wünschenswert". Das Haus "würde unseren Anforderungen entsprechen und eine erhebliche Verbesserung in der Unterbringung unserer Kolleginnen und Kollegen bringen", so Müller gegenüber unserer Zeitung. Der Umzug einer Polizei-Inspektion (PI) Köllertal in eine andere Gemeinde wäre saarlandweit etwas Besonderes. Zudem würde der Umzug der PI nach Köllerbach weitere Umzüge nach sich ziehen: Technische Dienste und Beratungscenter müssten sich eine neue Bleibe suchen. Und der Polizeiposten in Püttlingen würde, wenn die "große" Polizei im Stadtteil Köllerbach sitzt, wohl aufgegeben werden.

In Heusweiler müsste dagegen sofort mit dem Aufbau eines Polizeipostens begonnen werden, möglicherweise im Rathaus, wo es zudem zu einer Diskussion darüber kommen könnte, ob das Abwandern der PI Köllertal aus Heusweiler nicht doch zu verhindern gewesen wäre.