Polizei misst den Verkehr verdeckt: In der Niedersalbacher Mozartstraße wird zu schnell gefahren

Niedersalbach · Verkehrsbremsende Schwellen für die Mozartstraße? Ehe die Gemeinde Heusweiler groß eingreift, will sie Fakten über die Verkehrsbelastung und mögliche Vergehen sammeln. Die Polizei soll dabei helfen.

 Anwohner der Mozartstraße klagen über hohe Verkehrsbelastung. Foto: Andreas Engel

Anwohner der Mozartstraße klagen über hohe Verkehrsbelastung. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Die Anwohner der auf Niedersalbacher Bann liegenden Mozartstraße klagen über zu viel Lärm und zu viel Verkehr. Sie fühlen sich, wie ein Anwohner in der jüngsten Niedersalbacher Ortsratssitzung sagte, "durch den zunehmenden Verkehr belästigt". Der Verkehr hat in den vergangenen vier Jahren im Heusweiler Wohngebiet Auf der Mass in der Tat stark zugenommen, weil auf Niedersalbacher Seite ein großes Neubaugebiet entstand und auf Heusweiler Seite das Gewerbegebiet am Bahnhof ausgebaut wurde.

Zudem wird auf dem Niedersalbacher Teilstück der Mozartstraße, einer etwa 210 Meter langen schnurgeraden Strecke, zu schnell gefahren. An Tempo 30, das überall auf der Mass gilt, hält sich kaum jemand. Deshalb hat die Verwaltung Vorschläge erarbeitet, wie man dem Verkehrslärm entgegen wirken könnte. Hartmut Schnur vom Heusweiler Ordnungsamt stellte sie in der Ortsratssitzung vor.

Wie Schnur sagte, könnte man mit Baken und Schildern die Mozartstraße verengen, um Autofahrer zu zwingen, langsamer zu fahren. Doch das ist nicht so einfach: "Seit die Straßenverkehrsordnung am 1. April 2013 novelliert wurde, ist die Schwelle für den Bau verkehrsberuhigender Maßnahmen sehr hoch gelegt worden", sagte Schnur. So sind solche Maßnahmen jetzt nur erlaubt, wenn in der Straße ein besonderes Gefahrenpotenzial durch zu schnelles Fahren herrscht oder wenn es dort einen Unfallschwerpunkt gibt. Einen Unfallschwerpunkt gibt es in der Mozartstraße aber nicht, betonte Schnur. Um heraus zu finden, ob dauerhaft zu schnell gefahren wird, wird die Polizei-Inspektion Köllertal "zeitnah" verdeckt tätig.

Will heißen: die Polizei wird in einem Zivilfahrzeug die Geschwindigkeit messen und den Verkehr zählen. Festgestellte Ordnungswidrigkeiten wird sie aber nicht ahnden. "Wenn festgestellt wird, dass irgendwo ein Blitzer steht, kommt es sofort im Radio, und die Autofahrer passen ihre Geschwindigkeiten an. Ist der Blitzer weg, wird wieder gerast. Deshalb finde ich die verdeckten Messungen gut, weil sie das festzustellende Ergebnis nicht verfälschen", sagte Wolfgang Raber (CDU ). Der Niedersalbacher Ortsrat will abwarten, bis die polizeilichen Messungen ein Verkehrsprofil ergeben haben und dann über mögliche oder notwendige bauliche Veränderungen in der Mozartstraße beraten.

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