"Nicht über die Noten der Kinder schimpfen"

Völklingen/Köllertal. Einige Schüler werden am Freitag mit gemischten Gefühlen in die Schule gehen, denn dann werden die Halbjahres-Zeugnisse verteilt. Mancher befürchtet bei schlechten Noten, daheim Ärger zu bekommen. Georg Fox, Rektor der Grundschule Holz, sagt dazu: "Die Zeugnisse im Januar sind ein Rückblick auf ein halbes Jahr in einer Klassenstufe

Völklingen/Köllertal. Einige Schüler werden am Freitag mit gemischten Gefühlen in die Schule gehen, denn dann werden die Halbjahres-Zeugnisse verteilt. Mancher befürchtet bei schlechten Noten, daheim Ärger zu bekommen. Georg Fox, Rektor der Grundschule Holz, sagt dazu: "Die Zeugnisse im Januar sind ein Rückblick auf ein halbes Jahr in einer Klassenstufe. Sie sagen etwas aus über Arbeitsverhalten, Sozialverhalten, Leistungsstand und Lernvermögen. Deshalb ist es falsch, jetzt mit einem Kind wegen der Noten zu schimpfen." Kein Kind habe mit Absicht schlechte Leistungen erzielt. "Deshalb braucht ein Kind persönlichen Zuspruch, vielleicht sogar Trost." Schimpfen sei der falsche Weg: "Hier geht es eher um die Frage: Was können wir in Zukunft anders machen? Wie können Eltern helfen, die Leistung des Kindes zu verbessern?" Das Zeugnis biete die Möglichkeit, mit dem Kind über seine Leistungen zu sprechen und sein Verhalten in der Schule zu hinterfragen. Wichtige Fragen seien: Warum hat das Kind in diesem oder jenem Fach schlechte Noten bekommen? Hat es besondere Probleme (auch in Nebenfächern wie Musik, Sport oder Kunst)? Wie sehen die Schriftnote, die Verhaltens- und Mitarbeitsnote in dem Zeugnis der dritten und vierten Klassen aus? Was könnte man eventuell nach- oder aufarbeiten? Auf der Grundlage des Zeugnisses könne auch ein Gespräch mit den Lehrern Aufschluss über die Ursachen einer Note geben. Im ersten, zweiten und vierten Schuljahr werden solche Gespräche von den Klassenlehrern angeboten. Auch im dritten Schuljahr können Eltern - jedoch von sich aus - das Gespräch mit der Lehrkraft suchen. Im vierten Schuljahr geht es zusätzlich um die Wahl der weiterführenden Schule. Hier wird den Eltern eine Empfehlung in einem Entwicklungsbericht übermittelt. "Wohlgemerkt", so Fox, "es ist nur eine Empfehlung! Sie wird von der Lehrerkonferenz erarbeitet und gibt den Eltern einen Hinweis. Die Entscheidung, wohin das Kind nach der vierten Klasse wechselt, müssen die Eltern treffen. Die Schule schreibt keine Schulwahl vor." Dass Eltern dem Kind allein die Entscheidung der Schulwahl überlassen, hält Fox "nicht für angemessen". Hier sollten die Eltern ihre Erfahrung einbringen, denn "schließlich müssen das Kind und auch die Eltern mit dieser Entscheidung leben". Übrigens: Im ersten Schuljahr gibt es keine Halbjahreszeugnisse. Hier werden die Eltern lediglich zu einem Gespräch eingeladen, wo ihnen der Leistungsstand des Kindes mündlich erläutert wird. dg

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