Neue Runde im Kampf um Polizei

Heusweiler · Der Heusweiler Gemeinderat pocht in einer von allen Parteien verfassten Resolution auf den Verbleib der PI Köllertal in Heusweiler. Zumal dies die Polizeiführung 2014 versprochen habe.

 Die Tage der Polizeiinspektion in der Trierer Straße sind gezählt, der Mietvertrag ist zum 31. Dezember 2016 gekündigt. Foto: aki

Die Tage der Polizeiinspektion in der Trierer Straße sind gezählt, der Mietvertrag ist zum 31. Dezember 2016 gekündigt. Foto: aki

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Einstimmig hat der Heusweiler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung eine Resolution verabschiedet, die den Verbleib der Polizeiinspektion (PI) Köllertal in Heusweiler fordert. Das hätte eigentlich schon in der November-Sitzung geschehen sollen, doch da man mit dem damaligen Entwurf der Verwaltung nicht zufrieden war (wir berichteten), gab es nun den neuen Anlauf. "Diese Resolution ist eine Gemeinschaftsproduktion aller sieben im Rat vertretenen Parteien", sagte Bürgermeister Thomas Redelberger .

Der überarbeitete Text verweist darauf, dass die Polizei schon seit mehr als 60 Jahren in Heusweiler etabliert ist und zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Bevölkerung des Köllertals geworden sei. Zudem sei Heusweiler mit seinen 40 Quadratkilometern Fläche größer als Püttlingen und Riegelsberg zusammen und die Lage sei topografisch und strategisch günstig.

Verknüpfung mit Feuerwehr

Es wird zudem hervorgehoben, dass die Präsenz der Polizei dort eine bedeutende Rolle spiele, wo Einsätze der Feuerwehr durch zeitnahes Erscheinen unterstützt werden. Um diese Funktionalität aufrecht zu erhalten, wurde der PI das Angebot unterbreitet, gemeinsam mit dem Neubau der Feuerwehrhauptwache in Hirtel einen Neubau für die Polizei zu erreichen. Dieser Standort eröffne einen direkten Anschluss an die Autobahnen nach Saarlouis, Neunkirchen und Saarbrücken und die Polizei sei deutlich schneller am Einsatzort, als von Köllerbach aus (wohin die Polizei umsiedeln will).

Wäre die Polizei in Köllerbach, entstünde ein Vakuum im obere Köllertal um Holz, Wahlschied und Kutzhof, während Püttlingen wegen der Nähe zur PI Völklingen doppelt abgedeckt sei. In der Resolution heißt es sogar, dass durch einen Umzug der PI nach Köllerbach Menschenleben in Gefahr seien, da die Feuerwehr von Hirtel aus viel schneller als die Polizei bei einem Unfall auf der Autobahn sei und dann zunächst selbst das Absichern der Unfallörtlichkeit übernehmen müsse, bevor sie sich um eventuelle Verletzte kümmern könne.

Politische Entscheidung?

Darüber hinaus habe die Polizeispitze, als es 2014 um die Polizeireform ging, zugesagt, dass die PI Köllertal in Heusweiler bleibe. "Dieses Versprechen ist einzulösen", heißt es abschließend in der Resolution - die Bürger in Heusweiler und des Köllertals würden es nicht verstehen, "dass ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Polizei , Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen, ein hervorragend geeigneter Standort und eine unmittelbare Anbindung an die Autobahnen zugunsten einer möglicherweise politischen Entscheidung aufgegeben werden soll".

Zum Thema:

Auf einen Blick Unterschriftensammlung: Bisher haben sich schon weit über 600 Menschen an diversen Unterschriftenaktionen beteiligt und sich für den Verbleib der PI Köllertal in Heusweiler ausgesprochen. Wer sich in diese Listen noch eintragen will, kann dies im Bürgerbüro des Rathauses tun. Die Resolution plus die Unterschriftslisten werden an die saarländische Ministerpräsidentin, den Innenminister und die Polizeispitze geschickt. dg

Zum Thema:

Hintergrund Mietvertrag: Unabhängig von einer Bewertung der Ereignisse bleibt - wenn überhaupt - nicht viel Zeit, Polizei und Innenministerium zu einem Verbleib der PI Köllertal in Heusweiler zu bewegen. Wie die SZ berichtete, ist der Mietvertrag für den Standort Trierer Straße (B 268) in Heusweiler für spätestens 31. Dezember 2016 gekündigt - bis dahin muss ein Umzug also vollzogen sein. Voraussichtlich würde zeitgleich eine Wache ins Heusweiler Rathaus ziehen. mr

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