Mit neuem Blick auf die Bibel
Heusweiler · Am 18. Mai hielt Theo Welsch seine letzte Messe als katholischer Pfarrer von Heusweiler. An diesem Sonntag wird sein Nachfolger ins Amt eingeführt: Stefan Trauten, 56, gebürtiger Trierer mit Saarland-Erfahrung.
Aus der Eifel ins Köllertal: Die vergangenen elf Jahre wirkte Stefan Trauten als Pfarrer in Neuerburg , nahe der Grenze zu Belgien und Luxemburg. Dort betreute der heute 56-Jährige 9000 Gläubige in der mit 14 Pfarreien flächengrößten Pfarreiengemeinschaft im Bistum Trier . Unterstützt wurde er von einem Kooperator, einem Pater aus einem Kloster, einem Ruhestandspfarrer und "einer fleißigen Gemeindereferentin", wie er berichtet. Trauten war zusätzlich Dechant des Dekanates St. Willibrord Westeifel. Und damit ständig auf Tour: "Mein Pfarrbüro in Neuerburg war 35 Kilometer vom Dekanatsbüro in Prüm entfernt, ich bin im Jahr 40 000 Kilometer gefahren."
In Heusweiler wird er es überschaubarer haben. Darauf freut er sich. "Und ich kehre auch gern ins Saarland zurück, weil ich mich dort sehr wohlgefühlt habe", fügt der gebürtige Trierer hinzu. Zehn Jahre habe er hier verbracht, als Diakon in Herz Jesu Neunkirchen, als Kaplan in St. Josef Malstatt und als Vikar in Rentrisch, Scheidt, Schafbrücke und Bischmisheim. Es folgten neun Jahre in der Vulkaneifel: in der Pfarreiengemeinschaft Niederscheidweiler, Hontheim, Strotzbüsch. "In Strotzbüsch ist jetzt Carsten Rupp Pfarrer , Sohn einer Mitarbeiterin der Pfarrei Kutzhof", erzählt Trauten. "Und Matthias Scheer, der jetzt als Kooperator in Heusweiler mit mir zusammenarbeitet, kenne ich schon als kleinen Bub aus meiner Zeit in Herz Jesu Neunkirchen." Theo Welsch, seinen Vorgänger in Heusweiler , kennt Trauten aus Studientagen: "Wir haben auch gemeinsam Fußball gespielt, in der Mannschaft des Priesterseminars."
In der Pfarreiengemeinschaft Heusweiler mit den Pfarreien Heusweiler , Eiweiler, Holz, Kutzhof und den Filialen Lummerschied und Wahlschied kümmert sich Trauten mit seinem Team um die Gemeindereferentinnen Ulla Kern und Karin Strempel um rund 11 000 Katholiken. Und die dürfen sich in absehbarer Zeit auf etwas Neues gefasst machen: Bevor Trauten die Pfarrstelle in Heusweiler übernimmt, hat er eine vom Trierer Bischof Stephan Ackermann genehmigte Fortbildung zum Bibliologen absolviert. "Das ist eine neue Art, mit biblischen Texten umzugehen", erläutert er. Gottesdienstbesucher würden einbezogen, biblische Stellen neu zu interpretieren, das könne an die Stelle der Predigt treten. Trauten: "Das möchte ich in Heusweiler mal anbieten."
Die Eucharistiefeier anlässlich der Amtseinführung von Pfarrer Trauten beginnt am Sonntag, 9. November, 15 Uhr, in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler . Anschließend ist ein Empfang in der Krypta. In den Kirchen der Pfarreiengemeinschaft feiert Trauten seine ersten heiligen Messen wie folgt: In St. Josef, Holz, am Samstag, 15. November, 17 Uhr. In St. Erasmus, Eiweiler, am Samstag, 15. November, 18.30 Uhr. In St. Jakobus der Ältere, Kutzhof, am Sonntag, 16. November, 10.30 Uhr.
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HintergrundWeil das Pfarrhaus in Heusweiler umgebaut wird, wohnt Stefan Trauten zunächst im Kutzhofer Pfarrhaus. Aber das ist renovierungsbedürftig. "Es muss zumindest mal innen gestrichen werden", sagt der Pfarrer , der mangelnde Unterstützung von Seiten des Bistums Trier beklagt. Trauten geht davon aus, "zweimal Weihnachten in Kutzhof zu feiern", bevor er nach Heusweiler ziehen kann. me
