Mit dem Rallye-Auto abheben

Kutzhof · Wer will, kann am 30. Juli als Beifahrer mit einem erfahrenen Piloten in einem Rallye-Auto über eine Strecke bei Kutzhof rasen. Der 4,5 Kilometer lange Rundkurs startet und endet an der Barbarahalle. Der Kutzhofer Ortsrat war von der Idee begeistert, der Eiweiler Ortsrat nicht.

 Tollkühne Menschen in fliegenden Kisten. Auch Rallye-Autos heben schon mal ab, vielleicht auch bald in Kutzhof. symbolfoto: Gropp Racing

Tollkühne Menschen in fliegenden Kisten. Auch Rallye-Autos heben schon mal ab, vielleicht auch bald in Kutzhof. symbolfoto: Gropp Racing

Aller Voraussicht nach gibt es eine Auto-Rallye auf Heusweiler, speziell auf Kutzhofer Gebiet: In seiner Sitzung am Mittwochabend befürwortete der Ortsrat einstimmig das Vorhaben von Veranstalter Sascha Winter , in der Wiesenlandschaft zwischen Schützenhaus Mangelhausen und Autobahn eine solche Rennsport-Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Genehmigungen lägen vor, sagte Winter .

Der hätte auch gern Eiweiler einbezogen, aber nur bei einer Zustimmung des Ortsrates. Der hatte jedoch die Rallyestrecke im Gebiet Hellenhausen/Kirschhof abgelehnt.

Bei der geplanten Rallye geht es nicht um Spitzenzeiten und Sieger, sondern um eine Wohltätigkeitsveranstaltung unter dem Namen "Prowin Raceday". Cheforganisator ist der Motorsportler und Rennteam-Chef Sascha Winter , Geschäftsführer der Illinger Firma Prowin. Er richtet diese Rallye mit seinem Team bereits zum fünften Mal aus: 2012 und 2013 in Freisen, 2014 in Landsweiler/Lebach und im vergangenen Jahr in Urexweiler. "Alle wollten, dass wir wieder dorthin kommen, alle waren von unserer Rallye sehr angetan, es gab niemals Beschwerden", sagte Winter . Aber da er Bürger der Gemeinde Heusweiler ist und nicht immer am selben Ort fahren wollte, entstand der Gedanke, die Rallye in Eiweiler und Kutzhof auszutragen.

An dieser Rallye nehmen rund 50 Rallyefahrer aus allen Ecken Südwestdeutschlands teil. Der Motorsport wird mit einem wohltätigen Zweck verbunden: Jeder, der Lust hat, kann mit einem erfahrenen Fahrer in einem Rallye-Auto über die Rennstrecke rasen. Die Einnahmen aus dieser Aktion fließen zu 100 Prozent einem guten Zweck zu. Da Eiweiler abgesagt hat, bekommt nun Kutzhof den gesamten Spendenbetrag. Winter rechnet mit mindestens 10 000 Euro.

Gefahren werden soll am Samstag, 30. Juli, von 8 bis 18 Uhr. Zwischen 12 und 13 Uhr ist Mittagsruhe. "Da können die Zuschauer - ich rechne mit über 1000 - an Start und Ziel sehen, wie die Rennteams an den Autos rumschrauben und Reifen wechseln", schilderte Winter .

Der 4,5 Kilometer lange Rundkurs startet an der Barbarahalle, führt von dort zum Schützenhaus, dann auf einem Feldwirtschaftsweg und der Landstraße 141 auf die andere Seite der Autobahn und zur Barbarahalle zurück. Jeder der Lust hat, darf für zehn Euro in einem Auto mitfahren - natürlich gesichert und wie ein Rallyefahrer ausgerüstet. Das Mindestalter ist 14 Jahre (mit Erlaubnis der Eltern). Auch Behinderte können in den Autos mitfahren. "Sicherheit ist das oberste Gebot, aber jeder soll Spaß haben", meinte Winter .

Profitieren werde der ganze Ort: Das Spendengeld könne für wohltätige Zwecke verwendet werden, die Vereine dürfen sich beteiligen, indem sie Essen oder Getränke anbieten, die örtliche Gastronomie kann die Rallyefahrer unterbringen und beköstigen. Rund 30 Streckenposten sorgen dafür, dass weder Zuschauer noch Tiere auf der Strecke gefährdet werden. Eine großräumig angelegte Umleitungsstrecke führt den Auto- und Schwerlastverkehr an Kutzhof vorbei.

"Ich bin begeistert von diesem Vorhaben. Was Besseres kann Kutzhof nicht passieren, wir werden in aller Munde sein, Fernsehen und Radio sind da", sagte Ortsvorsteher Michael Jakob (CDU ). Natürlich gebe es für den einen Bürger eine gewisse Lärmbelästigung. "Aber das ist kein Riesending, und alle im Ort, mit denen ich geredet habe, sind einverstanden", ergänzte Jakob.

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Hintergrund Das Rennsportteam hatte kürzlich seine Veranstaltung auch im Eiweiler Ortsrat vorgestellt, doch der Rat wollte erst im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beraten, ob er dem Vorhaben zustimmt. Wie Sascha Winter der Saarbrücker Zeitung mitteilte, hat Eiweiler aus Sicherheitsbedenken abgesagt. Da die Strecke über den Hotzemonn-Wanderweg führen sollte, sah man eine Gefahr für Spaziergänger. Außerdem habe es 2005 bei einer Rallye in Heusweiler einen Unfall mit großer Ölspur in Hirtel gegeben - solch ein Risiko wolle man in Eiweiler nicht eingehen. dg

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