Mit „Alles auf Anfang“ geht es weiter

Heusweiler · Mit den bisherigen Investoren-Plänen für eine Wohnbebauung auf dem Ex-Freibadgelände war der Gemeinderat nicht ganz zufrieden. Jetzt wurde ein „Interessenbekundungs-Verfahren“ eingeleitet, sieben Interessenten gibt es schon.

 Im Becken des ehemaligen Heusweiler Freibades kann man allenfalls noch ein Sonnenbad nehmen. Ein Liegestuhl fand jedenfalls auf unbekannte Weise seinen Weg in das Becken, durch dessen Boden schon kleine Bäume hervorstoßen. Die Anlage war 2007 geschlossen worden. Fotos: Monika Jungfleisch

Im Becken des ehemaligen Heusweiler Freibades kann man allenfalls noch ein Sonnenbad nehmen. Ein Liegestuhl fand jedenfalls auf unbekannte Weise seinen Weg in das Becken, durch dessen Boden schon kleine Bäume hervorstoßen. Die Anlage war 2007 geschlossen worden. Fotos: Monika Jungfleisch

Aus zwei macht sieben - bisher, vielleicht werden es sogar noch mehr Interessenten, die Pläne für eine Wohnbebauung am Ex-Freibadgelände vorlegen wollen. Es tut sich jedenfalls etwas bei der Planung, was allerdings auch mit einem "Alles auf Anfang" einhergeht: Zwar hatten sich im November schon zwei mögliche Investoren mit ihren Plänen im Bauausschuss vorgestellt, doch letztlich sei der Gemeinderat noch nicht ganz zufrieden gewesen, schildern Bürgermeister Thomas Redelberger und Hauptamtsleiter Hans-Günther Flätgen: Bei einem konnte der Plan inhaltlich nicht ganz überzeugen, beim anderen der Preis. So sei die Entscheidung gefallen, das Projekt mit einem sogenannten Interessenbekundungs-Verfahren doch noch offiziell öffentlich zu machen (die beiden ersten potenziellen Investoren waren von sich aus auf die Gemeinde zugetreten).

Zwar erfolgt die offizielle Bekanntgabe des Verfahrens erst an diesem Samstag, 27. Mai, schildert Bauamtsleiterin Heike Thewes, doch haben sich schon vorab insgesamt besagte sieben Interessenten gemeldet, darunter auch die beiden aus der ersten Runde mit nachgebesserten Plänen. Bis Ende Juli können sich weitere Interessenten bewerben.

Im Vergleich zu einer Ausschreibung habe ein Interessenbekundungs-Verfahren für die Gemeinde den Vorteil, dass es einfacher ist und weniger bindend. So kann die Gemeinde theoretisch nochmals aus dem Projekt aussteigen und erneut neu starten, falls keiner der Pläne die Zustimmung des Rates finden sollte.

Auf der anderen Seite sind die Pläne bei einem Interessenbekundungs-Verfahren noch nicht so detailliert - schließlich muss der Interessent ja Geld in die Planung stecken. Wenn letztlich die Entscheidung für einen der vorgestellten Pläne gefallen ist, dann müssen Verhandlungen ergeben, wie es genau weitergeht.

So kann man zum Beispiel erst grob sagen, dass die Zahl der entstehenden Baugrundstücke bei etwa 60 liegen wird, doch die exakte Zahl und die Grundstücksgrößen sind noch offen. Voraussichtlich wird es um ein klassisches Neubaugebiet mit Einfamilienhäusern gehen, vielleicht auch mit Doppel-Häusern darunter. Derzeit gängig, so Thewes, sind zwei Vollgeschosse je Haus. Ob zum Beispiel auch Mehrfamilienhäuser dabei sind oder ob nun ein hochpreisiges oder eher ein einfaches Wohngebiet entsteht, sind Fragen, die naturgemäß beim derzeitigen Stand der Dinge noch offen sind. Entsprechend sind natürlich auch die Grundstückspreise für Endkunden und Investoren noch offen, aber Flätgen betont: "Die Kommune darf nichts verschenken", zumal bei zu niedrigen Preisen auch die Kommunalaufsicht ihr Veto einlegen könnte.

Alle bisherigen potenziellen Investoren, so Thewes, kommen aus dem Saarland, insbesondere aus der näheren Umgebung. Auch die Veröffentlichung des Vorhabens werde regional bleiben (bis in die Pfalz hinein), zumal auch nahe Wege ein großer Vorteil bei solchen Projekten seien.

Die Entscheidung, wer den Zuschlag bekommt, werde voraussichtlich im Herbst fallen. Baubeginn könnte dann im nächsten Jahr sein.

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Ein Rückblick und der kleine Unterschied Das Heusweiler Freibad war 2007 aus finanziellen Gründen geschlossen worden (im Oktober 2007 folgte das Hallenbad). Zwar hatte der Rat 2014 einem "Investor" den Zuschlag für das Freibad-Gelände gegeben, der erklärt hatte, dort einen Freizeit- und Fitnesspark bauen zu wollen, doch spätestens 2015 war klar, dass besagter "Investor" im Zusammenhang mit anderen Unternehmungen bereits pleite gewesen war. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen den einstigen und den jetzigen Plänen: Zur Zeit der früheren, gescheiterten Konzepte war eine Wohnbebauung noch nicht möglich gewesen. Erst 2015, so Bauamtsleiterin Heike Thewes, habe die Landesplanung grundsätzlich grünes Licht für eine Wohnbebauung gegeben, was sich zu Jahresbeginn noch weiter konkretisiert habe. - Dass eine Vermarktung erst mit der Möglichkeit von Wohnhäusern wirklich interessant wurde, zeigt sich am sprunghaften Anstieg der Zahl möglicher Investoren.

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