Milch fließt aus Automaten

Obersalbach · Kürzlich eröffneten in Obersalbach die Landwirte Alfred Altmeyer und Christian Neu jeweils eine „Milchtankstelle“ – die ersten im Regionalverband. Bäuerin Susanne Altmeyer stellte der SZ ihre „Kurhofer Milchbar“ vor.

 Susanne Altmeyer, rechts, hilft Neukundin Bianca Henß beim Abfüllen der Milch in eine Glasflasche.

Susanne Altmeyer, rechts, hilft Neukundin Bianca Henß beim Abfüllen der Milch in eine Glasflasche.

Foto: Fred Kiefer

Angesichts des niedrigen Erzeugerpreises für Milch suchten saarländische Bauern nach lohnenswerteren Möglichkeiten der Vermarktung ihres Produktes. Bei einem Preis von knapp über 20 Cent, den der Bauer von den Molkereien bekommt, ist kaum etwas verdient, wie unsere Zeitung mehrfach berichtete. Die Idee der Eigenvermarktung über Milchtankstellen war geboren. Bauern aus dem Bliestal, aus den Kreisen Merzig und Saarlouis waren die ersten, die Landmilch an Automaten nahe ihres Hofes anboten. Nun haben auch die Obersalbach-Kurhofer Betriebe Christian und Karoline Neu in der Kurhofer Straße 38 sowie Alfred und Susanne Altmeyer in der Saarlouiser Straße 179 jeweils eine automatisierte Verkaufsstelle eröffnet. Beide bieten neben der Landmilch in einem zweiten Automaten auch andere landwirtschaftliche Produkte an, zum Beispiel Eier.

Susanne Altmeyer und ihr Mann Alfred setzen auf die gute Lage ihrer "Kurhofer Milchbar" direkt vor ihrem Anwesen an der Landstraße 141 zwischen Heusweiler und Saarwellingen. Susanne Altmeyer: "Die Anzahl der Kunden in den ersten Tagen beweist, dass wir keine Fehlinvestition getätigt haben. Immerhin kostet ein Automat um die 15 000 Euro." Die Bäuerin berichtet weiter, dass die Milch , die direkt von der Kuh in den Tank des Automaten fließt, regelmäßig auf ihre Inhaltsstoffe und deren Reinheit untersucht wird. Und zwar vom Veterinäramt und vom Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar.

Die Milch wird, da unbehandelt, als Rohmilch bezeichnet und ist zudem genfrei. Susanne Altmeyer nennt als einen Vorzug für die Verbraucher die bessere Verträglichkeit vor allem für laktose-intolerante Menschen.

Ein Liter kostet einen Euro, eine gereinigte und sterile Glasflasche kann am Automaten zum Preis von zwei Euro gekauft werden. Es ist aber auch möglich, eigene Gebinde zum Abfüllen von einem Liter Milch zu benutzen. Allerdings müssen sie von der Größe in den Automaten passen. Laut Altmeyer passen auch die früher häufig benutzten Milchkessel aus Aluminium mit Tragegriff.

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