Rettung des Standortes Majorel-Belegschaft in Eiweiler sagt Danke

Heusweiler · Die Callcenter-Mitarbeiter sind erleichtert über die Rettung des Standortes und den Erhalt von 180 Arbeitsplätzen.

 Die Beschäftigten des früheren Arvato-Callcenters in Eiweiler (jetzt Majorel) haben sich bei den Beteiligten für die Rettung des Standortes bedankt.

Die Beschäftigten des früheren Arvato-Callcenters in Eiweiler (jetzt Majorel) haben sich bei den Beteiligten für die Rettung des Standortes bedankt.

Foto: Engel

„Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Mit diesem häufig Bertolt Brecht zugesprochenen Zitat lobte Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) den Einsatz der Belegschaft und der Gewerkschaft IGBCE, die nach zähem Ringen den Standort und viele Arbeitsplätze bei Arvato in Eiweiler gerettet haben (die SZ berichtete). Zu einem Dankeschönfest luden die Beschäftigten jetzt ins Bürgerhaus nach Obersalbach ein. Die Ministerin wurde von Staatssekretär Jürgen Barke (SPD) begleitet, Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) und SPD-Fraktionschef im Gemeinderat, Stefan Schmidt, waren ebenfalls gekommen, und auch IGBCE-Bezirksleiter Dietmar Geuskens.

Nachdem die Bertelsmann-Tochter Arvato, ein Callcenter-Unternehmen, wirtschaftlich erheblich ins Trudeln geraten war und geschlossen werden sollte, stemmten sich die Mitarbeiter erfolgreich gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze. Der Standort wurde erhalten und von 280 Stellen konnten rund 180 gerettet werden, berichtete der stellvertretende Betriebsratschef Joachim Beermann. Inzwischen gehört das Unternehmen nur noch zur Hälfte zu Bertelsmann, 50 Prozent hält die marokkanische Saham-Gruppe. Seit Anfang Mai heißt Arvato auch nicht mehr Arvato, sondern Majorel. Das neue Gemeinschaftsunternehmen mit weltweit 48 000 Mitarbeitern ist in 28 Ländern vertreten und wird von Luxemburg aus geleitet.

Dass die Belegschaft so erfolgreich in eigener Sache sein konnte, verdankte sie dem Einsatz der IGBCE und der Heusweiler Kommunalpolitik, die parteiübergreifend für den Erhalt der Arbeitsplätze gearbeitet hat. Auch das Land setzte sich ein. Nach Angaben von Joachim Beermann soll das Personal mittelfristig in Eiweiler auf 200 aufgestockt werden. Wie unvorhersehbar Unternehmenspolitik aber sein kann, belegte Uwe Kunz, Betriebsratschef in Eiweiler. Er teilte mit, dass am Majorel-Standort in Essen eine Teilschließung mit Entlassungen von rund 100 Mitarbeitern ins Haus stehe.

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