Lummerschieder gehen auf die Stufen

Lummerschied · Zwar nicht auf die Barrikaden, aber auf die Stufen sind gut sieben Prozent der Lummerschieder gegangen: Auf Initiative der Interessengemeinschaft stellten sich 50 Einwohner des Heusweiler Ortsteils auf der Treppe von der Feldstraße zum Sportplatz auf, um auf den Sanierungsbedarf hinzuweisen.

 Die Lummerschieder wollen den sanierungsbedürftigen Treppen-Weg zum Sportplatz behalten. Foto: aki

Die Lummerschieder wollen den sanierungsbedürftigen Treppen-Weg zum Sportplatz behalten. Foto: aki

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Als die Saarbrücker Zeitung einen Fototermin mit dem Sprecher der Interessengemeinschaft Pro Lummerschied (IGPL), Hans Josef Seekatz, vereinbarte, kündigte dieser an, dass außer ihm noch zwei bis drei weitere Personen zu dem Treffpunkt am Ende der Flustraße erscheinen werden. Als der Fotograf eintraf, traute er zunächst seinen Augen nicht. Statt der erwarteten höchstens fünf hatten sich nämlich 50 Bürger des 680 Einwohner zählenden Dorfes versammelt.

Sie alle sind nicht damit einverstanden, dass sie die Treppe zum Sportplatz mit ihren 160 Stufen offiziell nicht mehr nutzen dürfen. Die Gemeindeverwaltung, so Seekatz, habe die Treppe vor zwei Jahren wegen 30 kaputter Stufen sperren lassen. Mehrere Bitten der Einwohner, den Aufgang wieder begehbar herzurichten, seien mit der Begründung abgelehnt worden, der Weg werde sowieso kaum genutzt und der finanzielle Aufwand der Erneuerung sei zu hoch. Es seien Zahlen von 20 000 bis 30 000 Euro genannt worden.

Dass der Weg tatsächlich durchaus genutzt werden würde, zeige sich daran, dass inzwischen ein Trampelpfad vom unteren Bereich der Treppe über eine benachbarte Wiese entstanden sei, der nun von etlichen Leuten als Weg zu den Tennisplätzen oder einfach nur zum Spazierengehen genutzt werde. Die Treppe gehörte im Übrigen zu einem markierten Wanderweg.

Der IGPD-Vorsitzende sagte zudem vor den versammelten Bürgern: "Wir haben uns hier getroffen, um auf den Missstand hinzuweisen. Wir wollen, dass unser Anliegen im Heusweiler Rathaus endlich gehört wird. Die genannten Reparaturkosten halten wir für überzogen." Schließlich brauche man "keine Marmortreppe, sondern nur einen begehbaren und sicheren Aufgang".

Seekatz regte an, die alten und kaputten Eisenbahnschwellen durch Betonstufen auszutauschen und den Wildwuchs zu beseitigen. Er erinnert daran, dass die Treppe bis vor drei Jahren regelmäßig vom Bauhof der Gemeinde gewartet worden sei. Er erklärte aber auch: "Wir wollen das Problem nicht gegen, sondern mit der Gemeinde lösen, sprich: auch selbst die Schippe in die Hand nehmen."

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