Linke jetzt im Heusweiler Gemeinderat

Heusweiler. Mit einem kleinen Paukenschlag begann gestern Abend die Gemeinderatssitzung in Heusweiler: Helmut Bund, Beigeordneter der Gemeinde und bisher in der SPD-Fraktion, erklärte seinen Austritt aus der SPD, der er 42 Jahre angehörte, und seinen Eintritt in die Partei Die Linke. Sein Gemeinderats-Mandat werde er bis zur Kommunalwahl im Juni beibehalten

 Helmut Bund beim Verlesen seiner Erklärung. Foto: Andreas Engel

Helmut Bund beim Verlesen seiner Erklärung. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Mit einem kleinen Paukenschlag begann gestern Abend die Gemeinderatssitzung in Heusweiler: Helmut Bund, Beigeordneter der Gemeinde und bisher in der SPD-Fraktion, erklärte seinen Austritt aus der SPD, der er 42 Jahre angehörte, und seinen Eintritt in die Partei Die Linke. Sein Gemeinderats-Mandat werde er bis zur Kommunalwahl im Juni beibehalten. Somit hat Die Linke nun erstmals einen Sitz im Heusweiler Gemeinderat. An den Mehrheitsverhältnissen ändert sich dadurch nichts: Die CDU hält 17 Sitze, die SPD nun 14 Sitze, die NÖL hat fünf, die FDP zwei Mitglieder im Rat, und Die Linke hat einen Sitz. Bund begründete seinen Schritt in einer Erklärung vor dem Rat wie folgt: Bei der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Heusweiler Ende Januar wurde über die Listenaufstellung für die Kommunalwahl abgestimmt. Bund hatte sich, "in Abänderung des Vorstandvorschlages ebenfalls beworben", damit habe er auch eine Zustimmung der Mitglieder "zu meiner bisherigen Arbeit als Gemeinderatsmitglied sowie als Beigeordneter eingefordert." Da er in der Abstimmung unterlag, "wurde auch meine bisherige Tätigkeit nicht anerkannt." Demonstrativ bedankte sich Bund am Ende seiner Rede nur bei den Ratsmitgliedern von CDU, NÖL und FDP für die bisherige Zusammenarbeit.Während Bund selbst zu seiner neuen politischen Heimat bei den Linken kein Wort verlor, hieß es dazu in einer Presseerklärung des Heusweiler Ortsvereins der Linken: "Bund verlässt die SPD nach 42-jähriger Mitgliedschaft, da die Partei keine politische Perspektive mehr böte. Ein wirkliches soziales Politikangebot lasse sich derzeit für Bund nur in der Linken umsetzen." Offenbar war schon vor dem Eintritt in die Ratssitzung der Entschluss von Helmut Bund bekannt geworden. Während es bei der SPD vorwiegend unbewegte Mienen gab, nahmen es die anderen Parteien eher locker. So kam Astrid Feld (CDU) zu Bund und meinte halb lachend: "Helmut, Helmut, Helmut, Du erstaunst mich doch wirklich." Und als Bund einen Sitzplatz außerhalb der für die SPD reservierten Plätze eingenommen hatte, meinte Karl-Heinz Janson (NÖL) doppeldeutig zu ihm: "Du hat ja die Seiten gewechselt." mr

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