Licht und Schatten im Laternenstreit

Heusweiler · Wie dunkel darf es sein? Ortsvorsteher Maas wünscht sich für die Heusweiler Grubenstraße, dass die Nachtabschaltung der Laternen teilweise aufgehoben wird. Ratsmitglieder sahen es anders.

Eigentlich wollten Bürger der Grubenstraße in der jüngsten Heusweiler Ortsratssitzung ein Anliegen vortragen. Doch kein einziger Anwohner erschien. Ortsvorsteher Helmut Maas (CDU ) war enttäuscht, trug das Anliegen schließlich selbst vor: Anwohner hätten sich beschwert, dass die Grubenstraße seit Einführung der Halbnachtabschaltung zu dunkel sei (jede zweite Straßenlaterne wird zwischen 22.30 Uhr und 6 Uhr abgeschaltet). In einem Haus habe es deshalb, so die Mutmaßung, sogar einen Einbruchversuch gegeben (Anm. d. Red.: Anfang August hatten sich Einbrecher an der Rückseite eines Hauses zu schaffen gemacht). Maas regte an, zwei der abgeschalteten Straßenlaternen wieder in Betrieb zu nehmen. "Dann wäre die Straße optimal ausgeleuchtet", sagte er.

Der Ortsrat hingegen war anderer Meinung. So warnte Hiltrud Heimes-Vogel (CDU ) davor, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen: "Dann kommen viele hinterher und sagen, macht das bei uns auch." Außerdem, so Heimes-Vogel, liegen in der Grubenstraße zwischen einer brennenden Lampe und der nächsten nur vier Häuser: "Das ist nicht so viel. Deshalb muss man sich mal überlegen, wie viele Leute dort nach 22.30 Uhr noch unterwegs sind und für wie viele ich die Lampen dann brennen lasse."

Stephan Schmidt (SPD ) wies darauf hin, dass die Gemeinde trotz der Halbnachtabschaltung immer noch jährlich 130 000 Euro für Beleuchtungskosten ausgibt: "Das ist eine ganz schöne Hausnummer", so Schmidt. Guntram Paulus (CDU ) vermisste die Eigenverantwortung der Anwohner, sie würden immer nach der Gemeinde rufen, dabei könnten sie Einbrecher schon abschrecken, wenn sie an ihrem Haus eine Lampe mit Bewegungsmelder installieren würden. Alfred Michaelis (SPD ) hatte einen kostenneutralen Vorschlag: statt zwei weitere Lampen einzuschalten, könne man durch eine anders angeordnete Halbnachtabschaltung für eine ausreichende Beleuchtung sorgen. Ulrich Steinrücken (NÖL) hingegen wollte das Thema überhaupt nicht mehr diskutieren: "Die Bürger interessieren sich nicht wirklich dafür. Wenn es so prekär wäre, sollten sie schon in die Ortsratssitzung kommen." Der Rat vertagte eine weitere Beratung einstimmig, bis bekannt ist, was eine Inbetriebnahme zweier zusätzlicher Straßenlaternen kostet.

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