Aus für Kleiderbörse Letzter Tag der Kleiderkammer

Heusweiler · Die katholische Kirche braucht die Räume im Heusweiler Pastor-Burger-Haus für den Kindergarten.

 Nach mehr als 30 Jahren hat die Kleiderkammer in Heusweiler, in die viel Engagement und Herzblut geflossen ist, nun geschlossen. Die Kirche braucht die Räume für den benachbarten Kindergarten. Auf unserem Bild von links: Elisabeth Groß, Walburga Schöpsdau, Gisela Link und Astrid Weber.

Nach mehr als 30 Jahren hat die Kleiderkammer in Heusweiler, in die viel Engagement und Herzblut geflossen ist, nun geschlossen. Die Kirche braucht die Räume für den benachbarten Kindergarten. Auf unserem Bild von links: Elisabeth Groß, Walburga Schöpsdau, Gisela Link und Astrid Weber.

Foto: Andreas Engel

Aus. Vorbei. Die Kleiderkammer in Heusweiler ist Geschichte. Nach 31 Jahren in Betrieb hat die Einrichtung im katholischen Pfarrer-Burger-Heim in der Trierer Straße am Mittwoch geschlossen. „Es war ein traurigerTag“, sagte Astrid Weber, die seit drei Jahren ehrenamtlich in der Kleiderkammer arbeitete – jeden Mittwoch drei Stunden vormittags und zwei am Nachmittag. Ähnlich äußerten sich Gisela Link, Maria Wittkowski, Elisabeth Groß-Weber, Walburga Schöpsdau und Marianne Haßdenteufel, die das Kleiderkammer-Team der letzten Stunde bildeten. „Wir bekamen Geschenke von unseren Stammkunden, die alle am letzten Öffnungstag noch einmal gekommen waren“, erzählte Astrid Weber.

Gleich säckeweise wurden am letzten Tag Kleider abtransportiert, noch ein letztes Mal gab es günstig gebrauchte Kleidung zu kaufen. Zwischen 50 Cent und fünf Euro kosteten die Sachen, die zuvor von den ehrenamtlichen Helferinnen gesichtet, sortiert und gereinigt worden waren – das alles ist nun zu Ende.

Dieser letzte Tag ließ keinen kalt. 1986 eröffneten Christa Stahl und Angelika Leinenbach zusammen mit den inzwischen verstorbenen Erika Lander und Christel Servatius die Kleiderkammer, damals noch im Schwesternhaus am Markt. Große Mengen an Damen-, Herren- und Kinderbekleidung haben die Menschen in den vergangenen drei Jahrzehnten gespendet. Die beachtlichen Erlöse aus dem Verkauf spendeten wiederum  die Frauen stets für gute Zwecke an unterschiedliche Einrichtungen, zum Beispiel an den Kältebus oder die Wärmestube für Obdachlose, an den evangelischen und katholischen Kindergarten, an die Bücherei und für andere soziale und kirchliche Projekte. Vor knapp 20 Jahren zog die Kleiderkammer dann ins Pfarrheim an der Trierer Straße.

„Die Kleiderkammer hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Vor allem den Damen, die seit viele Jahren kontinuierlich mitgearbeitet haben, gilt unsere besondere Anerkennung“, sagte Pfarrer Stefan Trauten.

Und warum nun die Schließung? Viele Veränderungen stünden zur Zeit an, berichtet der Geistliche. Unter anderem sei die Nachfrage nach Kindergartenplätzen und vor allem Krippenplätzen in Heusweiler enorm. Nach Rücksprache mit dem Regionalverband sei das Pfarrer-Burger-Heim zur Erweiterung der Kindertagesstätte geeignet, so dass die Räume, die bisher der Kleiderkammer zur Verfügung standen, jetzt anders genutzt werden sollen, so Pfarrer Trauten in einer Stellungnahme.

Mit Blick auf die Umstrukturierungen der Diözese Trier – dabei geht es um die Gründung neuer Groß-Pfarreien, die zurzeit die katholischen Gemüter bewegen – sei es notwendig, „Angebote zu überprüfen, zu bündeln und sie gegebenenfalls an anderen Orten vorzuhalten“. Auch das Dekanat Völklingen, zu dem das Köllertal gehört, soll – wie berichtet – zu einer einzigen Großpfarrei werden.

 Pfarrer  Stefan Trauten.

Pfarrer Stefan Trauten.

Foto: BeckerBredel/BeckerBredel/ck

Die nun „arbeitslos“ gewordenen Frauen der Kleiderkammer wollen sich aber weiter ehrenamtlich einsetzen, vielleicht in anderen Kleiderkammern in der Umgebung. Die Kleider, die sich nun noch in den Heusweiler Beständen befinden, sollen an andere Einrichtungen gespendet werden.

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