Finale des Lesesommers „Lesen gefährdet die Dummheit“

Heusweiler · Erfolgreicher Leseratten-Nachwuchs war zum Abschluss des Lesesommers geladen.

 Am Ende gab es für alle, die erfolgreich am Heusweiler Lesesommer teilgenommen hatten, eine Urkunde. 

Am Ende gab es für alle, die erfolgreich am Heusweiler Lesesommer teilgenommen hatten, eine Urkunde. 

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Für uns als kleine Bücherei war das ein Experiment, und ich bedanke mich bei allen Eltern, die ihre Kinder bei der Teilnahme unterstützt haben“, erklärte Traudl Weyand-Müller, Leiterin der Katholischen öffentlichen Bücherei (KöB) in Heusweiler, im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Pastor-Burger-Pfarrheim.

Dorthin hatte sie eingeladen, um allen Teilnehmern am ersten Heusweiler Lesesommer für ihren Leseeifer ganz offiziell eine Urkunde zu überreichen. Nicht nur die Premiere sei vom heißen Sommer ein wenig gebeutelt gewesen, auch die Abschlussveranstaltung bei schönstem Sommerwetter war nicht so gut besucht, wie sie es sich erhofft hatte. Rund 100 Jungen und Mädchen im Grundschulalter hatten sich zum Lesesommer angemeldet, einige von ihnen hielten nicht durch und hatten am Ende die drei Bücher, die zwischen 15. Juni und 15. August gelesen werden sollten, nicht geschafft. Dabei hatte Weyand-Müller mit der Unterstützung des Lions-Club Heusweiler das Kontingent an krachneuen Kinder- und Jugendbüchern deutlich aufgestockt.

Auch die Ausleihdauer wurde bei der Aktion auf zwei Wochen begrenzt, damit die Bücher möglichst vielen Teilnehmern zur Verfügung stehen konnten. Ausleihen, das weiß die Leiterin der Bücherei, ist das eine, aber die Bücher auch aufmerksam zu lesen, das kann dann schon Mal eine Herausforderung für die jungen Leser sein – aber nicht für die erfolgreichen Lesesommer-Teilnehmer: Immer wieder gab es bei den Ausleih-Terminen Interviews zu den Inhalten der Bücher. Hier bewies der Lesenachwuchs, wie gut die Geschichten gelesen wurden.

Während es im benachbarten Rheinland-Pfalz den Lesesommer schon seit Jahren gibt, hat Traudl Wayand-Müller so gut wie alles in Eigeninitiative entwickelt. Für alle Teilnehmer gab es kleine Kärtchen, auf denen die ausgeliehenen Bücher vermerkt wurden. Die Premiere, sagte sie rückblickend, sei erfolgreich gewesen, eine zweite Auflage im kommenden Jahr kann sie sich gut vorstellen: „Wir haben bemerkt, dass gerade die älteren Kinder, die nun in die weiterführende Schule gewechselt sind, großes Interesse haben. Daher wollen wir den Lesesommer im kommenden Jahr auf die Klassen fünf und sechs ausdehnen.“

Volker Leinenbach, Beigeordneter der Gemeinde, freute sich über den Erfolg. „Manche Kinder haben in den Ferien mehr als zehn Bücher gelesen. Es geht bei dieser Aktion nicht um den besten Leser, sondern um die Breite. Kinder werden so wieder für das Lesen interessiert.“ Und Dieter Barth vom Lions Club Heusweiler sagte: „Wir haben das Projekt sehr gerne unterstützt, Förderung von Kindern gehört zu unseren Aufgaben dazu. Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, die Lesekompetenz zu stärken. Wenn die Veranstaltung fortgesetzt wird, sind wir gerne wieder mit dabei.“

Wie toll das Lesen sein kann, zeigte schließlich der Mainzer Schauspieler Michael Hain. Er ließ im Pfarrheim unter großem Beifall „echte“ Gespenster erscheinen und machte intensiv Werbung fürs Bücherlesen: „Lesen macht nicht nur schlau, lesen gefährdet auch die Dummheit.“

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