Landtagskandidaten der Linken stellten sich vor

Heusweiler · Präsentation stieß auf geringes Interesse. Nur 14 Besucher kamen zur Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Heusweiler.

 Jochen Flackus, Astrid Schramm, Horst Saar, Hans-Kurt Hill, Pascal Saar und Thomas Wernet (von links) bei der Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Heusweiler der Partei Die Linke. Foto: dg

Jochen Flackus, Astrid Schramm, Horst Saar, Hans-Kurt Hill, Pascal Saar und Thomas Wernet (von links) bei der Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Heusweiler der Partei Die Linke. Foto: dg

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Die Linke gibt sich vor den anstehenden Landtagswahlen am 26. März zuversichtlich: Sie will den Politikwechsel, die große Koalition soll abgelöst werden. Schwerpunkte im Wahlkampf werden soziale Aspekte sowie Industrie- und Bildungspolitik sein. "Kein ‚Weiter so'!", proklamierte der Heusweiler Ortsverbandsvorsitzende Hans-Kurt Hill am Samstagnachmittag in der Kulturhalle bei einer Mitgliederversammlung seines Ortsverbandes. Der Besuch war schwach: "Ich hätte mir mehr Öffentlichkeit gewünscht, aber wenn das Wetter nicht so schlecht wäre, hätten wir 20 bis 30 Leute mehr im Saal", bedauerte Hill.

So waren es nur 14. Sie wollten hören, was die potenziellen Landtagskandidaten zu sagen hatten. Astrid Schramm (Püttlingen, Platz 1 der Wahlkreisliste) sagte: "Wegen der großen Koalition haben wir seit fünf Jahren einen Stillstand. Die Arbeit der Landesregierung ist übersät mit Pleiten und Pannen." Schramm kritisierte vor allem, "dass die Landesregierung es bislang nicht erforderlich sah, einen Armuts- und Reichtumsbericht in Auftrag zu geben". Jochen Flackus (Riegelsberg, Platz 2 Landesliste) fordert unter anderem die Einführung des österreichischen Rentenmodells: "Dort haben Rentner 800 Euro mehr im Monat als in Deutschland." Er sei überzeugt, dass die Linke auch wirtschaftspolitische Kompetenz habe, um ihre Pläne umzusetzen. Nicht nur die Industrie solle erhalten werden, sondern der Standort Saarland müsse weiterentwickelt werden, betonte Flackus.

Thomas Wernet, Pascal Saar und Horst Saar, die Kandidaten aus Heusweiler, nahmen Bezug auf die Probleme in der Pflege. Hier gehe es nicht nur um die Bezahlung, sondern auch um das fehlende Personal. Es brauche Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, das Interesse an diesem Beruf zu steigern. "Der Wille der Landesregierung, hier neue Stellen zu schaffen, ist begrüßenswert, jedoch bei weitem nicht ausreichend. Ich will nicht nur als Politiker, sondern auch als Betriebsrat einer großen Pflegeeinrichtung etwas ändern", sagte Horst Saar. Petra Brück (Püttlingen) und Heike Kugler (St. Wendel) zeigten ihre Betroffenheit über die wachsende Armut im Saarland. Die Tafeln seien kaum noch in der Lage, alle mit Lebensmitteln zu versorgen, sagte Kugler. Auch gebe es viele Ältere, die aus Scham keine finanzielle Unterstützung beantragen. "Hier sind wir Linke gefordert, gegenzusteuern", so Kugler. Dennis Lander und Dennis Weber aus Saarbrücken sind Kandidaten der Jugendorganisation Solid. Sie setzen sich vor allem für Änderungen in der Schul- und Hochschulpolitik ein. Und Birgit Huonker (Riegelsberg, Platz 3 Landesliste) zeigte sich sehr kämpferisch: "Mischen wir sie auf, reiben wir ihnen die Defizite unter die Nase. Wir haben im Köllertal ein starkes Team, keine Schwätzer, sondern richtig gute Leute aus der Praxis. Ohne uns wird es keinen Wechsel geben. Zeigen wir ihnen, dass wir gewinnen können."

In einer Erweiterungswahl des Ortsverbandsvorstandes wurden Georg Hontzia und Helmut Nimmesgern einstimmig als Beisitzer in den Vorstand gewählt.

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