Kleine Gruppen übten, Großes Orchester spielte Konzert trotz Proben-Abstinenz toll gemeistert

Eiweiler · Großes Orchester des Musikvereins Eiweiler konnte halbes Jahr nicht in seiner Gesamtheit proben, dennoch gelang Open-Air-Erfolg.

 Über hundert Musikfreunde aus Eiweiler und Umgebung kamen am Sonntag an die Grosswaldhalle, als der Musikverein „In Treue fest Eiweiler“ sein erstes Konzert nach sechs Monaten Pandemie-bedingter Pause gab.

Über hundert Musikfreunde aus Eiweiler und Umgebung kamen am Sonntag an die Grosswaldhalle, als der Musikverein „In Treue fest Eiweiler“ sein erstes Konzert nach sechs Monaten Pandemie-bedingter Pause gab.

Foto: Engel

„Endlich ist es wieder soweit“, freute sich Peter Balzert, Trompeter im Musikverein „In Treue fest Eiweiler“. Alle Freunde symphonischer Blasmusik hatten vorigen Sonntag Grund zur Freude. Nach mehrmonatiger Corona-bedingter Zwangspause trat der Musikverein Eiweiler wieder vor sein Publikum, und mehr als 100 Musikfreunde waren – nach Voranmeldung – zum Parkplatz an der Grosswald-Halle gekommen, um ein wundervolles, anderthalbstündiges Freiluftkonzert zu genießen.

Seit Juni waren Proben – unter strengen Auflagen – wieder erlaubt. Zunächst konnten acht Musikerinnen und Musiker gemeinsam üben, schließlich wuchs die Gruppe auf 20. „Wir probten in Instrumenten-Gruppen, also die Blechbläser, die Holzbläser und die Schlagwerker, jeweils unter sich und nach Vorgaben der Dirigentin,“ berichtet Trompeter Siegfried Lambert. Denn alle 50 Musikerinnen und Musiker des großen Orchesters zusammen, das ging nicht. „Jetzt konnten wir wieder üben, aber wozu? – Keine Konzerte in Aussicht, alles abgesagt, Waldfest, Adventskonzert ...“ Da sei die Idee eines Open-Air-Konzertes ins Spiel gekommen.

Das führte nun beim jüngsten, frühherbstlichen Frühschoppen unter Schatten spendenden Platanen zu einem Novum. Denn die Anspielprobe war das erste Zusammentreffen aller Musiker seit einem halben Jahr. Noch nie trat das Eiweiler Orchester auf, ohne zuvor intensiv mit allen Musikerinnen und Musikern zusammen geprobt zu haben. „Das war für uns eine musikalische und organisatorische Herausforderung“, sagte Judith Hoffmann, Dirigentin des Orchesters. Und genau an diesem Punkt zeigte sich am Sonntag die Klasse und Professionalität der Eiweiler Künstler. Für alle hörbar und erlebbar meisterten sie die neue Situation.

Unter der souveränen Leitung von Judith Hoffmann fächerten die Eiweiler Musikanten einen breiten Strauß musikalischer Höhepunkte auf. Los ging es mit einem Marsch (Herdorfer Schützen) von Josef Peter, dem Großvater der Dirigentin. Es folgten ein Potpourri aus der Feder des Komponisten, Arrangeurs, Dirigenten, Musikers und Musikpädagogen Kurt Gäble.

So bunt und abwechslungsreich wie das Programm, so musikalisch-flexibel waren die Eiweiler Musiker: Titel von Michael Jackson, der Spider Murphy Gang oder das wundervolle „Birdland“ von Joe Zawinul wechselten mit einer Polka von Martin Scharnagl und Hits der Münchner Freiheit aus den frühen 80er Jahren.

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