Gemeinsames Reformationsfest im Köllertal Köllertaler Gemeinden feierten gemeinsam

Eiweiler · Die vier evangelischen Gemeinden im Köllertal feierten gemeinsam den 500. Reformationstag – doch nicht nur zu Großereignissen zählt die Gemeinschaft, auch in anderen Bereichen arbeitet man zusammen.

 Volles Haus bei der gemeinsamen Feier in der Großwaldhalle in Eiweiler: Zum Reformationsfest hatten am Dienstag die vier evangelischen Gemeinden im Köllertal eingeladen. Eine kurze Andacht mit Gebet und Gesang stimmte auf einen geselligen Nachmittag ein.

Volles Haus bei der gemeinsamen Feier in der Großwaldhalle in Eiweiler: Zum Reformationsfest hatten am Dienstag die vier evangelischen Gemeinden im Köllertal eingeladen. Eine kurze Andacht mit Gebet und Gesang stimmte auf einen geselligen Nachmittag ein.

Foto: Carolin Merkel

„Heute Morgen war die Kirche richtig voll. Besonders gefreut hat mich, dass auch Konfirmanden aus den vergangenen Jahren und auch einige Familien am Gottesdienst teilgenommen haben“, erklärte Pfarrerin Kerstin Marx während der gemeinsamen Reformationsfeier aller vier evangelischen Gemeinden des Köllertals am Dienstag in der Eiweiler Großwaldhalle.

Nach dem Gottesdient in der evangelischen Kirche in Heusweiler war Pfarrerin Marx mit zahlreichen Gemeindemitgliedern der Einladung in die Großwaldhalle gefolgt. Eine kurze Andacht, ein gemeinsames Mittagessen und ein anschließendes gemütliches Beisammensein standen auf dem Programm. „Natürlich ist es da schön, dass wir heute auch im Saarland einen Feiertag haben. Reformationstag lässt sich viel besser feiern, wenn man schon am Vormittag beginnen kann“. Zum 500. Jahrestag der Geburtstunde der evangelischen Kirche hatten sich die vier Gemeinden im Köllertal eine zentrale Veranstaltung gewünscht. „Wir sind in Sachen Miteinander schon ein gutes Stück weiter. Viele Angebote richten sich an die Mitglieder aus allen vier Kirchengemeinden, und auch der Gemeindebrief sowie der Auftritt im Internet wird längst übergreifend organisiert“, erklärte Kerstin Marx. Dass Martin Luther als Person in den Medien in den Mittelpunkt des 500. Jahres seit Beginn der Reformation gerückt ist, schade nicht, sagt die Pfarrerin, wobei sie sich nicht einem Personenkult um Luther anschließen würde doch „er hatte eine ganz besondere Begabung, und ohne ihn würden wir heute keinen Reformationstag feiern“.

Nach den dezentralen Gottesdiensten fanden sich die rund 250 Gäste nach und nach in der Halle ein. Beliebtestes Getränk: Das Lutherbier. „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ – so lässt sich das Motto des Reformationstages im Köllertal auf dem Etikett des Gerstensaftes aus der Grosswald Brauerei nachlesen. Doch nicht nur die antike Anmutung mit Martin Luther und einem Bild der evangelischen Kirche in Heusweiler gefällt den Gästen. „Wir haben das Bier schon von Beginn des Lutherjahres an vom Fass“, verriet Steffen Balzert aus Riegelsberg, Zusammen auch mit Karl-Otto Sander sitzt er dort im Presbyterium. Der hatte ebenfalls lobende Worte für das Lutherbier, das nicht so bitter, sondern überaus süffig sei, aber auch für die Zusammenarbeit mit den Protestanten aus dem gesamten Köllertal: „Das funktioniert wunderbar.“

 Reformator Martin Luther (Ausschnitt der Luther-Statue in Wittenberg).

Reformator Martin Luther (Ausschnitt der Luther-Statue in Wittenberg).

Foto: dpa/Jens Wolf

Den Reformationstag als Feiertag auch im kommenden Jahr könnte sich Lisa Bickelmann gut vorstellen. Die Religionslehrerin war mit ihrer Familie nach Eiweiler gekommen und fand die Idee, gemeinsam zu feiern, sehr gelungen. „Ich bin froh, dass wir heute eine so bunte und lebendige Gemeinschaft in der Halle haben. Alt und Jung, evangelisch und katholisch, so sollte Kirche sei“, so Pfarrerin Marx in ihrer kurzen Ansprache. Ein paar Gedanken zu Luthers Meinung über den Ablass, Kernthema seiner Thesen, vorgetragen von Pfarrer Tobias Kaspari, durften nicht fehlen, ehe Marx mit den Worten: „Das Büffet ist eröffnet“, den gemütlichen Teil ankündigte.

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