Dachse gelten als sehr reinliche Tiere, die ihren Bau sauber halten. Menschen sind da offenbar manchmal etwas anders gestrickt. Eine Leserin aus Heusweiler berichtet von ihrem regelmäßigen Spaziergang im Engelbüsch, einem kleinen Waldstück zwischen Bietschied und Holz, „dort ist seit Jahren – wegen der Größe vermute ich – ein Dachsbau direkt am Wegesrand.“ Diesmal lagen Fetzen von Alufolie davor, und ein Blick in den Eingang zeigte „ein Hähnchen in einer dünnen Plastiktüte, eine Plastikschale und noch eine kleine Plastiktüte mit Fleisch“. Die Leserin besorgte sich eine Gartenforke, kehrte an den „Tatort“ zurück, und zog damit etliche weitere, seltsamerweise frische Lebensmittel aus dem Dachsbau, „alles einzeln in haushaltsüblichen Tüten verpackt und mit Gummi zugeknotet. In den Tüten befanden sich Fisch, Fleisch, Knochen, Innereien, Antipasti und mehrere originalverpackte Mozzarellakugeln. Außerdem eingepackte frische Kräuter – entweder in Plastikdosen oder Tüten. Nachdem ich alles aus dem Bau gefischt hatte, waren mindestens acht Kilo Lebensmittel in meiner Tüte, die ich in meinem Mülleimer entsorgt habe.“ Da der Dachs die Sachen wohl kaum selbst in den Bau geschleppt hat, geht unsere Leserin von einem – vielleicht wegen eines Umzugs – „entsorgten“ Kühlschrank-Inhalt aus und spricht – dem ist nichts hinzuzufügen – von „unerhört und dumm“.