Ministerpräsident gratuliert Freud und Leid liegen dicht beisammen

Niedersalbach · Kathrin Conrad (33) ist landesbeste Kauffrau für Dialogmarketing, bangt jedoch um die Zukunft bei Arvato in Eiweiler.

 Kathrin Conrad (33) aus Niedersalbach hat in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing als Landesbeste abgeschlossen.

Kathrin Conrad (33) aus Niedersalbach hat in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing als Landesbeste abgeschlossen.

Foto: BeckerBredel

Kathrin Conrad (33) war im vergangenen Jahr Landes- und Bundessiegerin im Ausbildungsberuf Servicefachkraft für Dialogmarketing. Nun hat die junge Frau ein Jahr drangehängt und bei ihrem Arbeitgeber Arvato in Eiweiler noch den Berufsabschluss zur „Kauffrau für Dialogmarketing“ gemacht – wieder als Landesbeste. Im Saarbrücker E-Werk wurde sie von Ministerpräsident Tobias Hans und der IHK Saarland für diesen Erfolg ausgezeichnet.

„Die Arbeit im Callcenter, das Telefonieren mit Kunden, das ist mein Traumjob gewesen und ist es heute noch. Ich liebe diesen Beruf“, sagt sie voller Überzeugung. Es macht ihr nichts aus, Kunden nur am Telefon zu beraten, persönlichen Kontakt nur über die Stimme zu haben. Die Distanz über das Telefon und zugleich die Nähe einer intensiven Telefonberatung machten den Reiz an diesem Beruf aus. Nach dem ersten Abschluss hatte Arvato ihr ein Duales Studium angeboten. „Aber ich wollte zurück ans Telefon. Ich habe diese Zusage nicht mit Nachdruck eingefordert und stattdessen das weitere Ausbildungsjahr vorgezogen“, erzählt die Niedersalbacherin, die auch in die aktuelle Arvato-Krise geraten ist. Der Standort in Eiweiler ist von der Schließung bedroht, Mitarbeiter bilden täglich eine Mahnwache am Werkstor. Der Tagesbetrieb läuft allerdings weiter. „Wir wollen unseren Kunden zeigen, dass sie nach wie vor sehr gut bei uns aufgehoben sind“, betont Conrad.

Für sie selbst bedeute die drohende Schließung zweierlei: zum einen eine Zäsur mit der Chance auf etwas Neues, zum anderen den Verlust ihres Teams. „Wir waren bei Arvato nicht nur Kollegen, das war schon fast Familie“, sagt sie. Der Spirit im Callcenter Eiweiler sei vorzüglich gewesen. Zu den Chancen zählt sie den Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber oder die Aufnahme eines Studiums. Beides sei möglich. Mit den Auszeichnungen bei den vorangegangenen Ausbildungen dürfte sie durchaus gute Chancen haben. „Bei der Ausbildung zur Kauffrau habe ich mir die Möglichkeit erarbeitet, Führungsaufgaben zu übernehmen. Anders als bei der Servicefachkraft kamen Rechnungswesen und Personalsachen dazu. Wir haben Schichtpläne erstellt und viel hinter den Kulissen eines Callcenters geregelt“, erzählt sie aus dem letzten Ausbildungsjahr. Aber am allerliebsten würde sie bei Arvato bleiben: „Wir sind da immer noch optimistisch.“

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