Leben im Schlaraffenland Mit Erdbeeren ist sie aufgewachsen

Heusweiler · Katharina Bernauer aus Heusweiler liebt die roten Früchtchen innig. Auch mit Spargel kennt sich die 42-Jährige bestens aus.

 Katharina Bernauer ist Betriebsleiterin des Erdbeerlandes in Heusweiler.

Katharina Bernauer ist Betriebsleiterin des Erdbeerlandes in Heusweiler.

Foto: Heiko Lehmann

Was gibt es schöneres für Kinder und Erwachsene als große, rote und vor allem süße Erdbeeren. Erdbeeren auf dem Kuchen, als originelles Tiramisu, als Eis oder als Milchshake – mit der roten Frucht lassen sich viele Kreationen zaubern. „Also, ich mag sie gedrückt mit Sahne schon immer am liebsten. Das geht schnell und ist so lecker“, sagt Katharina Bernauer und kommt bei dem Gedanken ins Schwärmen.

Auf die Erdbeere bezogen, ist die Diplom-Ingenieurin für Gartenbau im Schlaraffenland groß geworden. Ihre Eltern gründeten im Jahr 1983 das Erdbeerland, das mittlerweile seinen Hauptsitz in Heusweiler hat und im ganzen Saarland Erdbeeren anbaut und verkauft. „Ja, das ist als Kind schon toll, wenn man quasi mit Erdbeeren aufwächst. Ich liebe die Erdbeeren noch heute“, sagt sie. Die 42-Jährige hat den Gartenbau im Blut, hat vor dem Studium eine Obstbaulehre absolviert und war zudem schon zweimal für ein halbes Jahr in Neuseeland. „Ich möchte mich immer weiterbilden und neue Sachen kennen lernen. Gartenbau ist nicht nur Pflanze in die Erde und Wasser drauf. Zudem kann ich jedem jungen Menschen nur empfehlen, so ein Jahr im Ausland zu machen. Man lernt einfach selbstständig zu leben und es erweitert ungemein den Horizont“, erzählt Katharina Bernauer. Sie ist mittlerweile die Betriebsleiterin des Erdbeerlandes. Ein Familienbetrieb, in dem Eltern und Kinder noch jeden Tag zusammenarbeiten. Und das zur Zeit bis zu 16 Stunden am Tag. „Das ging mit der Spargelsaison los und geht jetzt noch etwa bis Mitte August. In dieser Zeit gibt es nur Vollgas, und wir müssen so viel Geld verdienen, damit es bis zum nächsten Jahr reicht. Es ist hart, aber es für jeden von uns so etwas wie der Traumberuf“, sagt die 42-Jährige.

Und danach, was passiert dann bis zum nächsten Frühjahr? „Nichts, dann treffen wir uns mit anderen Erdbeer- und Spargelbauern auf Mauritius, und es wird nur gefeiert“, sagt die Erdbeer-Chefin und fängt an zu lachen. „Was im Herbst und Winter passiert, werde ich ganz oft gefragt, und viele denken, dass in dieser Zeit nichts zu machen ist. Das Gegenteil ist der Fall. Dann fängt die schwere Arbeit an. Wir brauchen neue Felder für das nächste Jahr und müssen diese herrichten. Wir brauchen neue Pflanzen, wir müssen uns um Erntehelfer für das nächste Jahr kümmern und vieles mehr.“ Urlaub gibt es höchstens mal eine Woche im Winter. Aber mehr scheint die gebürtige Schwäbin, die in der Pfalz aufgewachsen und mit ihrer Familie im Saarland heimisch geworden ist, auch nicht zu brauchen. Zum Schluss noch ein paar Tipps: „Wer Erdbeeren im Garten hat, sollte in jedem Jahr die Anbaustelle wechseln und alle vier Jahre neue Pflanzen kaufen. Stroh zwischen die Erdbeeren zu streuen, ist wichtig, dann sind sie geschützt.“

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