Im Laufe von sechs Wochen 38 Stunden in der Warteschleife

Heusweiler · Renate und Hans Georg Kiefer haben seit 2008 einen Vertrag mit O2. Sie können damit Telefon, Faxgerät und Internet nutzen. Als Mitte November der Anschluss plötzlich komplett ausfiel, begann für die Familie eine sechswöchige nervenaufreibende Zeit ohne Festnetzanschluss.

Unterm Strich 38 Stunden in der Warteschleife? Das klingt zunächst mal unglaublich. Doch als Hans Georg Kiefer das Erstaunen im Gesicht seines Gegenübers sieht, legt er eine Liste mit den Aufzeichnungen aller Telefonate vor, die er und seine Frau seit dem Festnetzausfall geführt hatten. Seit Mitte November hätten er und seine Frau zigmal versucht, per Handy Auskünfte bei ihrem Telefonanbieter O2 über den Ausfall ihres Telefonnetzes zu bekommen, was sich nach und nach auf besagte 38 Stunden summiert habe. Und dies, so Kiefer, "war nicht die einzige Frechheit, die man uns zugemutet hatte".

"Nichtssagende Auskunft"

Da die Familie des früheren Unternehmers heute auch Börsengeschäfte tätigt, ist sie auf die modernen Kommunikationsmöglichkeiten und natürlich auf das Telefon angewiesen. "Unsere monatlichen Telefonrechnungen bewegen sich zwischen 50 und 150 Euro", berichtet Kiefer.

Bei einem der Telefonate mit O2 habe ihm eine Mitarbeiterin erklärt, der Grund des Netzausfalls sei darin zu sehen, dass derzeit eine Glasfaserleitung verlegt werde, die auch seinen Anschluss betreffe. Bei den vielen folgenden Anrufen hätte man ihnen dann nur nichtssagende Auskünfte gegeben, sowie Hinweise, dass die Deutsche Telekom Eigentümer des Netzes und letztlich auch für die Reparatur von Störungen verantwortlich sei.

Das sei nicht zufriedenstellend gewesen, und man habe auch weiterhin versucht, Klarheit zu bekommen. Vor allem wollten sie wissen, wie lange sie noch ohne Anschluss auskommen müssten. Sie bekamen zwar per Post einen neuen Router zugesandt, doch der war vorläufig nutzlos, da kein Zugangscode dabei war. Kiefer schildert, dass er im Zuge der Misere zwei neue Handys gekauft habe.

Techniker kamen nicht

Nachdem dann auch noch drei zugesagte Termine zur Überprüfung der Leitung durch Techniker nicht eingehalten worden seien, platzte dem Mann fast der Kragen. Er drohte mit der Kündigung des Vertrages und auch damit, die vom Unternehmen geforderten Rechnungsbeiträge einzubehalten. Am 28. Dezember, nach einem letzten "nichtssagenden Telefonat", funktionierte der Anschluss urplötzlich wieder. Woran es letztlich lag und ob das Versäumnis nun bei O2 oder der Telekom als Netzbetreiber liegt, bleibt ungeklärt.

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