Im Jagdschlösschen leben jetzt junge Flüchtlinge

Holz · In der Wohngruppe des Diakonischen Werkes in Holz wohnten bis Ende November psychologisch betreute Jugendliche. Nach deren Verlegung in andere Wohngruppen zogen neun elternlose männliche Flüchtlinge vom Clearinghaus in Heidstock in das frühere Jagdschloss um.

Das Diakonische Werk an der Saar betreut derzeit 284 Flüchtlinge zwischen 14 und 17 Jahren ohne familiären Anhang, so genannte unbegleitete junge Leute, in ihren zwölf Wohngruppen im Saarland. Im Clearinghaus in der Gerhardstraße in Völklingen-Heidstock waren bis Ende November 38 jugendliche Flüchtlinge untergebracht. Neun davon, Afghanen und Eritreer, sind kürzlich in das einstige Jagdschloss im Heusweiler Ortsteil Holz umgezogen. Volker Bourgett, Diplom-Sozialarbeiter und Leiter des Jugendhilfeverbundes im Diakonischen Werk an der Saar, erläuterte bei einem Termin mit der Saarbrücker Zeitung in der Wohngruppe in Holz die Situation: "Wir mussten die jungen Leute verlegen, um im Völklinger Clearinghaus mehr Platz für die Jugendlichen zu schaffen, die für ein bis zwei Wochen zur Erstversorgung zu uns kommen. Wir müssen uns nämlich an die Königsteiner Richtlinien vom 1. November dieses Jahres halten, die einen bestimmten Raumbedarf vorschreiben." Erstversorgung heißt vor allem, die Personen medizinisch zu untersuchen sowie Angehörige ausfindig zu machen.

In der Holzer Wohngruppe werden die Neuankömmlinge von vier bis fünf fest angestellten Sozialarbeitern und Erziehern sowie einer Arbeitskraft im Freiwilligen Sozialen Jahr betreut. Den Mitarbeitern steht noch eine Hauswirtschafterin zur Seite. Die jungen Afghanen und Eritreer besuchen Gemeinschaftsschulen in der Umgebung und werden von ihren Betreuern auf das Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet. Ein wichtiges Mittel zur Integration ist die Anmeldung in örtlichen Vereinen. So wird derzeit der Kontakt zwischen einem Afghanen und dem Heusweiler Ringerverein AC Siegfried hergestellt. Die Mitarbeiter bemühen sich zudem um die Kontaktaufnahme und -pflege mit Bürgern des Ortes.

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