Närrischer Lindwurm in Holz Hilaritas plant zweiten Nachtumzug

Heusweiler · Ehe der närrische Lindwurm loslegt, sind noch Hürden zu nehmen: Diskussion im Personal- und Finanzausschuss.

 Beim ersten Nachtumzug im Köllertal, der vom Holzer Marktplatz bis nach Wahlschied führte, war auch dieses OP-Team samt Großmutter auf dem Motorrad dabei.

Beim ersten Nachtumzug im Köllertal, der vom Holzer Marktplatz bis nach Wahlschied führte, war auch dieses OP-Team samt Großmutter auf dem Motorrad dabei.

Foto: Andreas Engel

Der Nachtumzug des Holzer Karnevalvereins Hilaritas im Februar war ein Riesenerfolg. Nach Polizeiangaben schauten sich zwischen 5500 und 7500 Zuschauer entlang der Wegstrecke den Umzug an – vom Holzer Marktplatz bis zur Wahlschieder Kulturhalle. Bei der Abschlussveranstaltung in der Wahlschieder Sport- und Kulturhalle platzte der Saal fast aus allen Nähten. Die Hilaritas plant für den Fastnachtssamstag nächsten Jahres (3. März) eine Neuauflage.

Dafür braucht der Verein Unterstützung – und damit tun sich die gemeindlichen Gremien noch ein bisschen schwer. Reiner Zimmer (SPD) stellte in der jüngsten Sitzung des Personal- und Finanzausschuss den Antrag, dass die Gemeinde die Verkehrssicherungsmaßnahmen beim Umzug übernimmt und finanziert. „Die Verkehrssicherungspflicht bindet beim Verein eine Menge Manpower, die die Hilaritas anderswo gebrauchen würde“, begründete Zimmer den Antrag. So hätte die Hilartias im Februar viel Geld verschenken müssen, weil die Personen, die am Straßenrand Bändchen verkaufen sollten (vergleichbar mit dem Verkauf von Eintrittskarten), für den Auf- und Abbau der Beschilderungen und die Verkehrssicherungsmaßnahmen eingesetzt werden mussten.

„Die Beschilderungen und Straßensperrungen könnten auch von der Verwaltung übernommen werden. Wir müssen es schaffen, dass der Verein hier aus der Kosten- und Arbeitsfrage herauskommt“, sagte Zimmer. Denn schließlich sei der Nachtumzug ein Ereignis, mit dem sich die Gemeinde Heusweiler überregional positiv präsentiert habe. „Beim Herbstmarkt und ähnlichen Veranstaltungen übernimmt die Verwaltung die Verkehrssicherung ja auch“, sagte Zimmer.

CDU, FDP, Linke und NÖL wollten dem Antrag jedoch nicht zustimmen. So sagte Fritz Michaelis (CDU). „Die Finanzierung der Verkehrssicherungsmaßnahmen ist schon ein Vorgriff auf den neuen Haushalt, wir können das jetzt so nicht entscheiden.“ Michaelis forderte Zahlen, um die Kosten einschätzen zu können. Ähnlich Hans-Kurt Hill (Linke): „Das Engagement zur Unterstützung ist ja nicht schlecht, aber uns fehlt eine Entscheidungsgrundlage. Hier muss zunächst Fleisch an die Knochen, wir müssen wissen, über welche Summe wir reden.“ Auch Ulrich Krebs (FDP) nannte die Initiative der SPD „bemerkenswert“, bestand aber auf einer Kostenschätzung: „Wir können keinen Schuss ins Blaue abgeben.“ Und Rüdiger Flöhl (NÖL) sagte: „Vom Grundsatz her ist der SPD-Antrag eine gute Sache. Es wäre gut, wenn wir das Material für Straßensperrungen und die Beschilderungen vom Bauhof der Gemeinde bekämen.“

Stefan Schmidt (SPD) möchte aufs Tempo drücken: „Der Verein braucht Planungssicherheit. Der Nachtumzug war ein Zuschauermagnet, wir sollten bald entscheiden, damit der Verein in die Planungen des nächsten Umzuges einsteigen kann.“ Wie Michael Margardt, der Sitzungspräsident der Hilaritas, in der Ausschusssitzung sagte, hat der Umzug den Verein 8500 Euro gekostet. Die Maßnahmen zur Verkehrssicherung belasteten die Vereinskasse mit 1492 Euro. Für die Neuauflage im März 2019 rechnet der Verein mit 1692 Euro. Auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) soll jetzt zunächst einmal eine Kostenaufstellung gemacht werden. In einer Sitzung noch vor der Sommerpause will sich der Ausschuss dann erneut mit dem SPD-Antrag beschäftigen.

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