Ihre Tage sind gezählt: Die 120 Meter hohen Heusweiler Wahrzeichen werden verschwinden. Heusweiler Wahrzeichen verschwinden

Heusweiler · Es ist der letzte Sommer für die großen SR-Sendemasten: Zwischen Herbst und Anfang 2018 werden sie abgebaut.

  Die  120 Meter hohen SR- Masten sollen  zwischen Herbst 2017 und Anfang 2018 abgebaut werden.

Die  120 Meter hohen SR- Masten sollen zwischen Herbst 2017 und Anfang 2018 abgebaut werden.

Foto: SZ/FredKiefer/Fred Kiefer

Nachdem zum Jahresende 2015 die Zeit des Mittelwellen-Rundfunks in Deutschland endete, hat auch der Heusweiler Sender des Saarländischen Rundfunks (SR) ausgedient. Die beiden 120 Meter hohen Sendemasten sowie der 50 Meter hohe Antennenmast wurden nicht mehr benötigt. Ausgedient hat auch das Drahtseilnetz, das im Bereich der wenige Meter an der Sendeanlage vorbeiführenden Bundesautobahn 8 in einer Länge von 500 Metern zur Abschirmung über die Fahrbahnen gespannt wurde. Das Gitternetz diente als Abschirmung und sollte Einwirkungen durch die Antennen auf die Elektronik der Autos und deren Insassen verhindern.

Der kleinere Sender wurde im Jahr 1946 aufgestellt und diente anfänglich als Hauptsender, später, nachdem in den Jahren 1948 und 1973 die beiden 120 Meter hohen Masten errichtet waren, wurde der „kleine Bruder“ nur noch als Reserve vorgehalten. Doch 2005 nahm der Saarländische Rundfunk den 50-Meter-Sendemast wieder in Betrieb, um von ihm aus tagsüber das Programm „Antenne Saar“ zu senden.

Von den beiden großen Sendemasten wurde bis 1994 die Europawelle Saar verbreitet. Danach, bis zur Abschaltung der Mittelwelle am 31. Dezember 2015, verbreitete der Deutschlandfunk sein Programm in den südwestdeutschen Raum.

In jüngster Zeit kursierten verschiedene Gerüchte über den Abbau der Sendemasten. Die Saarbrücker Zeitung hat bei Reinhard Donie, derzeit kommissarischer Leiter des SR-Fachbereichs Programmverbreitung, nachgefragt, wann die drei Sendemasten demontiert werden.

Das genaue Datum, so Donie, stehe zwar noch nicht fest, er rechne jedoch damit, dass der Rückbau zwischen dem Spätherbst dieses Jahres und Anfang 2018 stattfindet. Zur weiteren Verwendung des Technik- und Verwaltungsgebäudes könne er noch nichts sagen. Der SR werde jedoch mit der Heusweiler Verwaltung Gespräche führen.

 Detail eines der großen SR-Sendemasten in Heusweiler: Reinhard Donie, selbst geerdet, demonstriert die Stärke des Senders, indem er an einem der Spann-Stahlseile eine Funkenbrücke erzeugt. Das Foto entstand 2014, als der Sender noch in Betrieb war.

Detail eines der großen SR-Sendemasten in Heusweiler: Reinhard Donie, selbst geerdet, demonstriert die Stärke des Senders, indem er an einem der Spann-Stahlseile eine Funkenbrücke erzeugt. Das Foto entstand 2014, als der Sender noch in Betrieb war.

Foto: SZ/Fred Kiefer/Fred Kiefer
 Ein hübscher Fernblick zu den Sendemasten von Obersalbach aus. Im Vordergrund „Schäfers Kreuz“.

Ein hübscher Fernblick zu den Sendemasten von Obersalbach aus. Im Vordergrund „Schäfers Kreuz“.

Foto: SZ/Fred Kiefer/Fred Kiefer
 Das Gitternetz über der A8  sollte Autos vor der ursprünglich sehr starken Sendeleistung  abschirmen.

Das Gitternetz über der A8 sollte Autos vor der ursprünglich sehr starken Sendeleistung abschirmen.

Foto: SZ/Fred Kiefer/Fred Kiefer

Das Verschwinden der Sendemasten wird im Ort unterschiedlich aufgenommen. Während man von einigen Heusweiler Bürgern hört, dass sie die Demontage begrüßen, bedauern andere den Rückbau, weil damit auch Heusweiler Wahrzeichen verschwinden würden. So sagte einer: „Egal, aus welcher Richtung man nach Heusweiler fährt, die beiden großen Sendemasten sind nicht zu übersehen. Wenn sie weg sind, fehlt das Wahrzeichen des Ortes“.

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