Kostenlos war gestern Heusweiler muss für Busse zahlen

Heusweiler · Neue EU-Richtlinie: Nahverkehrs-Routen für Gemeinde nicht mehr kostenlos.

Fast zwei Stunden debattierte der Heusweiler Gemeinderat über notwendige Änderungen beim Schulbusverkehr der Linie 805 (Heusweiler-Saarbrücken) sowie bei den Buslinien 140 (Heusweiler–Rastpfuhl) und 154 (Heusweiler–Halbergerhütte). „Es ist alles sehr kompliziert und komplex“, stöhnte Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) gleich zu Beginn. Sven Krupa von der Geschäftsstelle des Zweckverbandes Personennahverkehr Saarland (ZPS) versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen: Diese Linien hatte bis August die Saarbahn GmbH bedient, aber ohne Kostenbeteiligung des Aufgabenträgers, des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr auf dem Gebiet des Regionalverbandes Saarbrücken (ZPRS). Dies muss sich aber wegen einer EU-Richtlinie ab 1. Januar ändern. Der ZPRS, dem auch Heusweiler angehört, übergibt dann seine Aufgabenträgerschaft an die Stadt Saarbrücken und muss sich an den Zuschüssen für die Linien – die nicht kostendeckend fahren – beteiligen. Die Fahrten werden dann nicht mehr ausschließlich von der Saarbahn, sondern teils von der Firma Saar-Mobil übernommen. Die Kosten für die Gemeinde Heusweiler werden sich bei der Linie 805 auf 13 537 Euro, bei der Linie 140 auf 14 957 Euro und bei der Linie 154 auf 2018 Euro pro Jahr belaufen.

Nach langer Diskussion stimmte der Rat den Änderungen geschlossen zu, allerdings mit Ergänzungen. So soll der Vertrag mit den beiden Unternehmen nur drei, statt wie geplant zehn Jahre laufen, und es soll eine Ausstiegsklausel geben. Zudem soll in einem Jahr die Wirtschaftlichkeit der neuen Vereinbarungen geprüft werden. Da die Linie 154 nur von wenigen Kunden genutzt wird, soll auch geprüft werden, ob ein Umstieg auf ein Anrufsammeltaxi möglich ist, ebenso, ob die Fahrten an Sonn- und Feiertagen sowie die Nachtfahrten mit dem Nachtbus des ZPS kombiniert werden können. Zudem sollen Redelberger und der ZPRS-Vorsitzende,  der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle, gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium darauf hinwirken, dass die Saarbahn GmbH ihre Früh- und Spätfahrten nicht mehr mit Bussen, sondern mit Zügen macht.

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