Heusweiler investiert in Windkraft

Heusweiler · Die Heusweiler Gemeindewerke richten sich nach dem Wind: Da auf Gemeindegebiet eine Beteiligung an Windkraft-Projekten in weite Ferne gerückt ist, würde man gerne im Windpark Freisen investieren. Der Gemeinderat gab grünes Licht.

 Sie sehen hier nicht Heusweiler: Der Windpark Saar in Freisen (Kreis St. Wendel), dienstältester Windpark im Saarland, eröffnete 1995. Die Heusweiler Gemeindewerke werden dort 180 000 Euro investieren. Die meisten Freisener Windräder stehen auf dem Trautzberg. Hinter dem Horizont beginnt schon Rheinland-Pfalz, wo man auch Windräder mit Stahlkonstruktion sieht (links). Foto: Bonenberger & Klos

Sie sehen hier nicht Heusweiler: Der Windpark Saar in Freisen (Kreis St. Wendel), dienstältester Windpark im Saarland, eröffnete 1995. Die Heusweiler Gemeindewerke werden dort 180 000 Euro investieren. Die meisten Freisener Windräder stehen auf dem Trautzberg. Hinter dem Horizont beginnt schon Rheinland-Pfalz, wo man auch Windräder mit Stahlkonstruktion sieht (links). Foto: Bonenberger & Klos

Foto: Bonenberger & Klos

Mit großer Mehrheit hat der Heusweiler Gemeinderat zugestimmt, dass sich die Gemeindewerke Heusweiler (GWH) an der Windpark Saar GmbH in Freisen beteiligen. Die Gemeindewerke, so die offizielle Begründung, wollen mit dazu beitragen, den von der saarländischen Landesregierung ins Leben gerufenen "Masterplan" für eine nachhaltige Energieversorgung im Saarland umzusetzen. In diesem Plan war vereinbart worden, die CO2-Emissionen im Land bis zum Jahre 2050 um 80 Prozent zu reduzieren.

In einem ersten Schritt zur Umsetzung des Planes hatten die GWH vor sechs Jahren Photovoltaikanlagen auf Immobilien der Gemeinde errichtet. In einem zweiten Schritt, so war es jedenfalls die Absicht gewesen, wollte sich die GWH an Windkraftanklagen auf Heusweiler Gebiet beteiligen. Doch durch die Veränderung der Mindestabstände zwischen Windrad und Wohnbebauung von 650 auf 800 Meter sei es innerhalb der Gemeinde kaum noch möglich, Windkraftanlagen zu bauen (das Projekt im Fröhner Wald mit der RAG Montan-Wind als Investor steht vor erheblichen Problemen und Widerständen und hat die Unterstützung von Seiten der Lokalpolitik weitestgehend verloren - wir berichteten). Deshalb bewarben sich die GWH - schon im Oktober 2015 - um eine finanzielle Beteiligung am Windpark Groß Niendorf (Ortsteil von Zölkow in Mecklenburg-Vorpommern) und möchten sich nun auch gerne am neuen Windpark in der Region Freisen im Landkreis St. Wendel mit 180 000 Euro beteiligen (das entspricht einer Quote von 1,95 Prozent).

Die Kooperationspartner der GWH - die Stadtwerke Saarbrücken und die Stadtwerke Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH - haben diesem Wunsch bereits zugestimmt, jedoch unter der Voraussetzung, dass der Kooperationsvertrag mit ihnen nicht um fünf, sondern gleich um zehn Jahre bis zum 31. Dezember 2024 verlängert wird.

Der Heusweiler Gemeinderat stimmte dem Wunsch der Gemeindewerke Heusweiler und der Verlängerung des Kooperationsvertrags mehrheitlich zu, nur die FDP war dagegen.

FDP-Sprecher Oliver Luksic begründet das Nein mit der Kopplung der Beteiligung am Windpark Saar an die Verlängerung des Kooperationsvertrags. Dies gefalle ihm nicht. Zudem, so Luksic, befürworte er zwar eine Investition der GWH in Photovoltaikanlagen, eine finanzielle Beteiligung an Windkraftanlagen finde er jedoch "generell fragwürdig".

Dr. Peter Reimann (SPD ) sah das anders: "Es macht Sinn, in erneuerbare Energien zu investieren, und eine Verlängerung des Kooperationsvertrages macht ebenfalls Sinn, weil wir keine besseren Partner haben." Auch Hans-Kurt Hill (Linke) betonte: "Eine Beteiligung an Windkraftanlagen finde ich gut, wenn man es nicht im eigenen Beritt machen kann." Und Rüdiger Flöhl (NÖL) erklärte: "Der Windpark in Freisen ist eine gute Sache, auch im Umgang mit der Natur. Die Windräder dort haben eine Nabenhöhe von 140 Metern und eine Entfernung zur Wohnbebauung von 1000 Metern." Manfred Schmidt (CDU ) machte zwar deutlich, dass er die Verlängerung des Kooperationsvertrags um zehn statt um fünf Jahre "nicht so toll" findet, doch "dennoch möchten wir, dass die Kooperation weiter besteht".

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