Wünschewagen Idealisten machen letzte Wünsche wahr

regionalverband · Gabi und Holger Kablé sind bei Schwerkranken, wenn die sich noch einmal einen Traum erfüllen wollen. Spezialautos helfen dabei.

 Seit Februar gibt es auch im Saarland einige Wünschewagen, die an der Ludwigskirche vorgestellt wurden. Die umgebauten Krankentransporter erlauben Schwerkranken noch kleine Reisen.

Seit Februar gibt es auch im Saarland einige Wünschewagen, die an der Ludwigskirche vorgestellt wurden. Die umgebauten Krankentransporter erlauben Schwerkranken noch kleine Reisen.

Foto: Andreas Engel

Seit vielen Jahren engagiert sich die Holzer Familie Kablé im Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Holger Kablé fuhr 36 Jahre lang den Rettungsdienstwagen, Ehefrau Gabi tat dies 26 Jahre lang, und mit Tochter Annika sind sie seit 2007 im Katastrophenschutz aktiv. Nun haben sie sich einem anderen Betätigungsfeld im ASB gewidmet: „Wir engagieren uns jetzt für den Wünschewagen“, erzählt Gabi Kablé.

Mit Hilfe der Wünschewagen werden letzte Wünsche schwer erkrankter Menschen erfüllt. Auf Facebook hatte sie von dem Projekt erfahren und war auch dabei, als auf der Sommeralm in Landsweiler-Reden für den Wünschewagen geworben wurde. „Und da hab ich mir gedacht, da kann man doch bestimmt auch was in Holz machen“, so Gabi Kablé, und besorgte sich Flyer und eine Spendenbox, mit der sie durchs Dorf zog.

Aber die Kablés sammeln nicht nur Geld, sondern sie gehören auch zu den Fahrern und Mitfahrern der saarländischen Wünschewagen. Holger und Gabi Kablé sind dabei immer wieder tief berührt, wenn sie mit dem Fahrzeug Sterbenden einen letzten Wunsch erfüllen. „Es werden große, aber auch kleine Fahrten gewünscht“, erzählt Holger Kablé.

So wünschte sich eine Frau, zu einem Helene-Fischer-Konzert gefahren zu werden. Eine andere wollte nach Trier, um dort einmal auf der Mosel mit einem Boot fahren zu können.

Aber es gibt auch die kleinen, sehr persönlichen Wünsche. Wie den Wunsch einer Frau aus Heusweiler, die unbedingt noch einmal zum Friedhof nach Schmelz gefahren werden wollte, um das Grab ihres verstorbenen Mannes zu besuchen. Oder den einer Großmutter, die gern bei der standesamtlichen Trauung ihres Enkels dabei sein wollte.

„Wir werden oft gefragt, ob es für uns nicht belastend sei, Menschen zu fahren, von denen man weiß, dass sie nicht mehr lange leben werden. Aber damit müssen wir umgehen können“, sagt Holger Kablé.

Die Spendenbox in Holz war schnell gefüllt. „Es waren 500 Euro drin, die in voller Höhe dem Wünschewagen zu Gute kommen“, sagt Gabi Kablé, die auch sehr positiv überrascht gewesen sei, wie die Menschen in Holz auf ihre Spendenaktion reagiert hatten: „Die Flyer hatte ich auf meiner Arbeitsstelle, in der Gemeinschaftspraxis Fuchs/Michalski, ausgelegt. Sie waren im Handumdrehen weg.“ Viele Leute seien auf sie zugekommen und hätten gesagt, der Wünschewagen sei eine super Sache. Und die Holzer Geschäftswelt habe bereitwillig gespendet.

Das Spendensammeln soll weitergehen, sagt Gabi Kablé: „Ich werde eine Spendenbox in unserer Praxis aufstellen und weiterhin für den Wünschewagen werben.“

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