Heiraten war einfacher, als einen Verein zu gründen

Holz · Eine Ära geht zu Ende. Nach 64 Jahren hat sich der Hobbykegelclub Gut Wurf Dilsburg aufgelöst (die Saarbrücker Zeitung berichtete). Die noch sechs aktiven Mitglieder sind alle um die 80 Jahre alt, neue Sportkegler schließen sich lieber Vereinen an, in die sie altersmäßig hineinpassen.

 Die verbliebenen Mitglieder haben Gut Wurf Dilsburg aus Altersgründen aufgelöst. Bei der Gründung war noch die Jugendlichkeit der Mitglieder ein Problem. Von links: Werner Nietzel, Dieter Klein, Kunibert Schneider, Alois Geng, Josef Altmeyer, Gerd Dahlem. Foto: Andreas Engel

Die verbliebenen Mitglieder haben Gut Wurf Dilsburg aus Altersgründen aufgelöst. Bei der Gründung war noch die Jugendlichkeit der Mitglieder ein Problem. Von links: Werner Nietzel, Dieter Klein, Kunibert Schneider, Alois Geng, Josef Altmeyer, Gerd Dahlem. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Bei der Auflösung des Vereins erinnerte sich der einzige noch lebende Vereinsgründer Gerhard Dahlem, heute 84 Jahre alt, wie schwierig die Vereinsgründung vor 64 Jahren gewesen war - und zwar wegen seines Alters: "Früher war es als 20-Jähriger leichter zu heiraten, als einen Verein zu gründen." Denn als Dahlem 20 Jahre jung war, da war er noch nicht geschäftsfähig (man zählte damals erst mit 21 Jahren als "Erwachsener", erst 1975 wurde die Volljährigkeit ab dem 18. Geburtstag eingeführt). Mit Einverständnis der Eltern durfte man damals zwar heiraten, wenn man noch keine 21 war, aber einen Verein beim Verband anmelden, das durfte man nicht. Deshalb konnte Dahlem 1952 nicht den Vereinsvorsitz übernehmen. Das tat der schon 22-jährige Willi Schneider, der nach der Anmeldung wieder ins zweite Glied zurücktrat und Dahlem den Vorsitz überließ.

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