Gemeinsam für Eiweiler

Eiweiler · Ein Vierteljahrhundert war Hermann Bär Ortsvorsteher von Eiweiler. Nun hat Richard Wachall die Nachfolge angetreten. Der CDU-Mann musste aber erst einmal überzeugt werden, dass er der Richtige ist.

 Richard Wachall, neuer Ortsvorsteher von Eiweiler, sieht dringenden Sanierungsbedarf auf dem Eiweiler Friedhof. Am Glockenturm gibt es Betonbrüche, der Turm ist gesperrt. Foto: Andreas Engel

Richard Wachall, neuer Ortsvorsteher von Eiweiler, sieht dringenden Sanierungsbedarf auf dem Eiweiler Friedhof. Am Glockenturm gibt es Betonbrüche, der Turm ist gesperrt. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Richard Wachall (CDU ) wurde bei der konstituierenden Sitzung des Eiweiler Ortsrates zum neuen Ortsvorsteher und damit zum Nachfolger Hermann Bärs gewählt (die Saarbrücker Zeitung berichtete). Wachall ist 63 Jahre alt, wohnt seit 1976 in Eiweiler und ist seit sechs Jahren Rentner. Zuvor war er Verkaufsleiter im Außendienst bei der Firma Philipp Morris. Der CDU trat Wachall vor fünf Jahren bei, doch ein Parteiamt oder ein Mandat in einem gemeindlichen Gremium hatte er noch nicht inne. "Es war klar, dass Hermann Bär aufhören würde. Als sein Nachfolger war eigentlich der stellvertretende Ortsvorsteher Uwe Müller vorgesehen, doch Müller hat einen beruflichen Karrieresprung erlebt und sah sich außer Stande, als Ortsvorsteher anzutreten", erzählt Wachall im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Deshalb kamen Bär und Müller auf Richard Wachall zu: "Wenn wir jemanden haben, der das machen kann, dann bist du das, haben sie gesagt", so Wachall. Der Grund für seine Nominierung: Wachall hat sich seit 22 Jahren als Vorsitzender der Eiweiler Vereinsgemeinschaft engagiert und hervorgetan. Er hat viele Kontakte zu Vereinen und Bürgern Eiweilers. Wachall gibt zu, dass er sich schwer getan hat, das Angebot anzunehmen. "Ich wollte mich eigentlich zurückziehen. Als Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft wird mich Axel Lentes ablösen. Außerdem kam das Angebot, Ortsvorsteher zu werden, überraschend, und es ist absolutes Neuland für mich. Ich sagte, das sei für mich eine Nummer zu groß", schildert Wachall seine Gedanken. Doch in vielen Gesprächen ließ er sich überzeugen, dass er wirklich der Richtige für dieses Amt ist. "Man sagte mir, ich sei akzeptiert im Dorf, die Leute und Vereine stünden voll hinter mir, ich hätte viele Verbindungen. Ich habe trotzdem nächtelang nachgedacht. Es ging ganz schön rund in mir, bevor ich zusagte." Dass die Vorschusslorbeeren berechtigt waren, erlebte Wachall in der konstituierenden Ortsratssitzung, wo er in geheimer Wahl alle Stimmen auf sich vereinte - also auch die der SPD . Was sagt er zu diesem einstimmigen Wahlergebnis? "Das hat mich absolut überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dass alle zustimmen, und es hat mich so gerührt, dass ich anschließend kein Wort herausgebracht habe." Wachall verspricht, dass er mit der SPD im Ortsrat konstruktiv zusammenarbeiten will: "Ich bin zwar Ortsvorsteher, aber jeder im Ortsrat übernimmt Verantwortung und ist ein Stück Ortsvorsteher. Einer allein kann sowieso nichts reißen, es kann nur gemeinsam gehen." Gemeinsam mit dem Ortsrat will er Ziele verwirklichen: "Ich will, dass der Ortskern mit dem alten Rathausplatz zügig saniert wird. Auch für eine Verbesserung der Verkehrssituation an der B 268 will ich mich stark machen." Und er will dafür sorgen, dass der Glockenturm auf dem Friedhof wieder hergestellt wird. "Da gibt es Betonbrüche, der Turm ist gesperrt", sagt Wachall.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Hermann Bär ist tot
Ein viertel Jahrhundert war er Ortsvorsteher von Eiweiler: Hermann Bär ist am Dienstagmorgen verstorben. Hermann Bär ist tot
Aus dem Ressort