Gemeinde unterstützt Busnutzer

Heusweiler · Busbenutzern innerhalb des Gemeindegebietes soll der Differenzbetrag zwischen dem gezahlten Fahrpreis und dem Preis für eine Wabe erstattet werden. Das hat der Gemeinderat Heusweiler beschlossen.

 Ein Bus der Linie 141 am Heusweiler Markt. Foto: Fred Kiefer

Ein Bus der Linie 141 am Heusweiler Markt. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Wer in der Gemeinde Heusweiler mit dem Bus fährt, soll nur noch den Preis für eine Wabe bezahlen, fordern Rat und Verwaltung seit vielen Jahren. Um dieses Ziel zu realisieren, steht die Verwaltung mit dem Saarländischen Verkehrsverbund (saarVV) in Verhandlung und versucht, das bestehende Wabensystem zu korrigieren (die Saarbrücker Zeitung berichtete mehrfach). Weil eine Änderung des Tarifsystems nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, hat die Verwaltung jetzt eine "Zwischenlösung" ausgearbeitet, welcher der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung fast einstimmig zustimmte: Allen Busbenutzern innerhalb des Gemeindegebietes soll der Differenzbetrag zwischen dem gezahlten Fahrpreis und dem Preis für eine Wabe erstattet werden.

Maximal 244 Euro im Jahr

Dies gilt für alle Fahrkartenarten, also für Einzel-, Tages-, Monats- und Jahresfahrkarten. Um unverhältnismäßig hohe Erstattungen zu vermeiden, wird die Rückzahlung des Differenzbetrages pro Busbenutzer auf maximal 244 Euro im Jahr beschränkt. Die Buskunden erhalten im Bürgerbüro der Gemeinde ein Formblatt, in dem sie ihre Fahrten eintragen können, um die Rückerstattung zu beantragen. Dafür ist es auch notwendig, die Fahrscheine vorzulegen.

Bekanntlich ist das Heusweiler Gemeindegebiet - im Gegensatz zu Saarbrücken oder Völklingen - in mehrere Waben unterteilt. Das hat zur Folge, dass Busbenutzer aus Eiweiler, Wahlschied und Holz bei einer Durchfahrt durch Heusweiler mehr bezahlen müssen, als die Busbenutzer in Saarbrücken oder Völklingen. Dort bezahlt man für eine Fahrt durchs Stadtgebiet 2,30 Euro, in Heusweiler kostet es 3,40 Euro.

Die Gemeindeverwaltung hat schon 2006 und 2010 Versuche unternommen, eine Änderung des Tarifsystems beim saarVV durchzusetzen - ohne Erfolg. Jetzt hat man die Nase voll und drängt auf eine Beseitigung dieser Ungerechtigkeiten im ÖPNV. CDU-Sprecher Manfred Schmidt sagte in der Gemeinderatssitzung, dass die von der Verwaltung vorgelegte Zwischenlösung kein großes finanzielles Risiko darstelle. Schmidt rechnet damit, dass sich der Erstattungsbetrag insgesamt bei etwa 2000 Euro bewegen wird. Ähnlich Reiner Zimmer (SPD ): "Die Verwaltung hat einen sauberen Vorschlag ausgearbeitet, der dafür sorgt, mehr Gerechtigkeit herzustellen. Das ist eine gute Sache für die Leute in Eiweiler, Holz und Wahlschied."

FDP stimmt dagegen

Die FDP stimmte gegen diese Zwischenlösung. Ihr Sprecher, Ulrich Krebs, sagte: "Dass es in Heusweiler mehrere Waben gibt, ist ungerecht. Wir sind jedoch der Ansicht, dass der von der Verwaltung ausgearbeitet Lösungsvorschlag nicht geeignet ist, diese Ungerechtigkeit abzubauen, denn dadurch würde die Möglichkeit weggenommen, dass der saarVV nur noch eine Wabe kreiert." Hinzu komme, dass die Gemeinde sich neue freiwillige Ausgaben auferlegt. Krebs: "Wenn man damit anfängt, kommen weitere berechtigte Forderungen. Deshalb können wir der Lösung nicht zustimmen."

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