Fuß vom Gas für Kinder und Senioren

Holz · Hilft Bundespolitik im Dorf? Schon zwei Mal scheiterte der Ortsrat Holz mit dem Wunsch nach Tempo 30 in der Alleestraße. Doch nachdem die Länder-Verkehrsminister mehr 30-er-Zonen forderten, riskiert man einen neuen Vorstoß.

 Am Freitag in der Holzer Alleestraße – im Bereich der Grundschul-Zufahrt und des Seniorenheims fordert der Ortsrat „Tempo 30“. Foto: Andreas Engel

Am Freitag in der Holzer Alleestraße – im Bereich der Grundschul-Zufahrt und des Seniorenheims fordert der Ortsrat „Tempo 30“. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Der Holzer Ortsrat fordert die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in der Alleestraße zwischen Einmündung der Straße Zur Fröhn und der Matzenbergstraße. Den Antrag dazu stellte die SPD . "In diesem Bereich befinden sich die Apotheke, das Seniorenheim, die Zufahrt zur Grundschule, zu den Sporthallen sowie zur Kindertagesstätte", sagte Nicole Dörr (SPD ). Da sich in diesem Bereich ein überdurchschnittlich großer Anteil Kinder und älterer Menschen bewege, bestehe aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens eine besondere Gefahrenlage.

Tempo 30 solle von der Apotheke bis zur Matzenbergstraße gelten, sagte Dörr zunächst. Doch auf Anregung von Doris Luksic (FDP ) wurde der von der SPD geforderte Bereich bis zur Straße Zur Fröhn erweitert. Ortsvorsteher Jan Paul (SPD ) fand die Anregung sinnvoll, da sich an der Einmündung Zur Fröhn ja auch noch die evangelische Kirche und das Martin-Luther-Haus befinden, die ebenfalls von so genannten "schwachen Verkehrsteilnehmern" besucht würden.

Auch die CDU unterstützte die Forderungen. Ihr Sprecher, Martin Walter, wies aber darauf hin, dass selbst bei Zustimmung der Landesbehörden keine Tempo-30-Zone eingerichtet wird, wie es sie in Wohngebieten gibt. "Es wird höchstens eine Beschilderung geben, dies müsste dann von der Gemeinde durch flankierende Maßnahmen, wie Tempokontrollen, begleitet werden", sagte Walter.

Schon zwei Mal hatte der Ortsrat in der Alleestraße Tempo 30 gefordert, doch die Landesbehörden lehnten beide Anträge ab. Im Frühjahr hat jedoch ein Umdenken stattgefunden, als die Verkehrsminister der Länder einen Vorstoß bei der Bundesregierung machten und die Einrichtung von deutlich mehr Tempo-30-Zonen in den Kommunen verlangten. Die Länder fordern, vor sozialen Einrichtungen - wie Schulen, Kindertagesstätten, Seniorenheimen, Krankenhäusern und Pflegeheimen - Tempo 30 zum Regelfall zu machen (SZ vom 11. April). Jan Paul: "Mit unserem jetzigen Antrag können wir ja mal sehen, wie ernst es die Verkehrsminister mit ihren Forderungen gemeint haben."

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