Der Heusweiler Ortsteil Wahlschied wird sich in diesem Jahr nicht am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beteiligen. Das beschloss der Wahlschieder Ortsrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Die Gründe: die Benachrichtigung über die Anmeldung zu diesem Wettbewerb sei viel zu kurzfristig eingegangen. Die Zeit für eine Vorbereitung damit also viel zu kurz, zumal am 31. Mai Meldeschluss ist und die Bereisung schon am 26. Juni stattfindet.

Außerdem seien dem Ortsrat die Wettbewerbskriterien noch gar nicht bekannt. "Das alles hätte schon im September letzten Jahres auf dem Tisch liegen müssen, damit man sich anständig vorbereiten kann", kritisierte Ortsvorsteher Reiner Zimmer (SPD). Sein Fraktionskollege Christoph Feld sah das genau so. Im letzten Jahr sei Erfweiler-Ehlingen Landessieger geworden. "Und die haben sich anderthalb Jahre auf diesen Wettbewerb vorbereitet", so Feld. Auch Ute Hubig (CDU) sah keinen Sinn in einer Teilnahme. Im Rückblick auf die geplatzte 650-Jahr-Feier Wahlschieds meinte sie: "Früher hat immer das halbe Dorf mitgemacht, wenn solche Veranstaltungen geplant werden sollten. Wenn ich aber sehe, wie die Resonanz auf unsere 650-Jahr-Feier war, dann können wir die Teilnahme am Landeswettbewerb jetzt auch knicken." Am Landeswettbewerb 2020 jedoch möchte der Ortsrat wieder teilnehmen - sofern dann alle Unterlagen frühzeitig zugestellt werden.Es ist vollkommen o.k., nicht beim Dorfwettbewerb mitzumachen - das Ganze ist ja keine Pflichtveranstaltung, und zudem geht der Nimbus des Besonderen und damit das Interesse verloren, wenn ein Ort ständig am Wettbewerb teilnimmt. Aber warum muss der Wahlschieder Ortsrat einen "Schuldigen" fürs Nicht-Mitmachen finden? Zu sagen, man sei nicht rechtzeitig über Termine des Dorfwettbewerbs informiert worden, das ist etwa so, als würde man am 20. Dezember jammern, weil einem niemand gesagt hat, dass in vier Tagen Weihnachten ist. Und hatte nicht Ortsvorsteher Reiner Zimmer in der selben Ortsratsitzung auch gesagt, Ortsvorsteher hätten die Aufgabe, den Ortsteil "zu führen"? Mal abgesehen davon, dass man dieser Aussage trefflich widersprechen kann, so ist doch immerhin der Dorfwettbewerb eine Angelegenheit, die einen Vorreiter gebrauchen könnte - der sich zum Beispiel nach Terminen erkundigt.