Flüchtlinge brauchen Obdach - Heusweiler richtet neue Wohnungen her

Heusweiler · Wie alle Kommunen im Land ist Heusweiler verpflichtet, Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen und ihnen Unterkunft zu gewähren. Bürgermeister Thomas Redelberger und der Leiter des Ordnungsamtes Klaus Thinnes erklären die Lage. Am Montag gibt's eine Info-Versammlung.

 Im Dorfkrug Lummerschied (linkes Foto) wird Wohnraum für Flüchtlinge eingerichtet, ebenso in der ehemaligen Wahlschieder Schule (Foto rechts, linkes Gebäude) und in dem Haus daneben, das auch der Gemeinde gehört und in dem schon Flüchtlinge leben. Fotos: aki

Im Dorfkrug Lummerschied (linkes Foto) wird Wohnraum für Flüchtlinge eingerichtet, ebenso in der ehemaligen Wahlschieder Schule (Foto rechts, linkes Gebäude) und in dem Haus daneben, das auch der Gemeinde gehört und in dem schon Flüchtlinge leben. Fotos: aki

 Auch die ehemalige Hausmeisterwohnung – der vorspringende weiße Gebäudeteil – der früheren Volksschule (heute Haus der Vereine) wird saniert, um Flüchtlingen Wohnraum geben zu können.

Auch die ehemalige Hausmeisterwohnung – der vorspringende weiße Gebäudeteil – der früheren Volksschule (heute Haus der Vereine) wird saniert, um Flüchtlingen Wohnraum geben zu können.

 Dolmetscherin Amal Zalloum.

Dolmetscherin Amal Zalloum.

Die Gemeinde Heusweiler hat - so der Stand vom 1. Januar - 19 572 Einwohner. Nach Auskunft von Klaus Thinnes, Leiter des Fachgebietes "Bürgerdienste" im Heusweiler Rathaus und somit auch des Ordnungsamtes, leben im Gemeindegebiet derzeit 68 überwiegend syrische und eritreische Flüchtlinge . Die Verwaltung hat ihnen Wohnungen in verschiedenen Ortsteilen eingerichtet. So sind zum Beispiel in dem gemeindeeigenen Gebäude in Wahlschied neben der Feuerwache seit mehreren Monaten vier Menschen untergebracht. Nun werden noch Wohnungen im Lummerschieder Dorfkrug, in der ehemaligen Wahlschieder Schule und in der früheren Hausmeisterwohnung am Heusweiler Haus der Vereine eingerichtet und kommenden Montag, 18 Uhr, gibt es im Dorfkrug eine Infoveranstaltung zum Thema Dorfkrug und Flüchtlinge .

Da der Strom von Flüchtlingen aus Krisengebieten nicht abreißt, muss sich die Gemeindeverwaltung Gedanken machen, wo die Neuankömmlinge untergebracht werden. Wohnraum steht nämlich nicht unbegrenzt zur Verfügung. Redelberger erklärt: "Die von Privatleuten bereitgestellten Räume sowie die vorhandenen der Gemeinde reichen nicht für alle Neuankömmlinge aus. Da wir laut einem festgesetzten Schlüssel bis zu fünf Personen monatlich aufnehmen müssen, bleibt uns nichts anderes übrig als zusätzlichen Wohnraum in unseren eigenen Gebäuden zu schaffen. Dafür erhalten wir Geld vom Innenministerium."

Zuschüsse zum Herrichten von Wohnungen wurden bereits für Immobilien in Obersalbach, Heusweiler , Lummerschied und Wahlschied genehmigt. Die Gemeinde selbst muss 25 Prozent der Umbau- und Einrichtungskosten bezahlen. Mitarbeiter des Gemeindebauhofes gelten einen Teil davon mit Arbeitsleistungen ab.

Der Bürgermeister schildert zudem, dass die ABG (Ausbildungs- und Beschäftigungsförderungsgesellschaft ) beim Einrichten der Wohnungen hilft. Er hebt vor allem die Arbeit von Amal Zalloum hervor, die im Kindesalter selbst als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland gekommen war und heute als Dolmetscherin in Diensten der ABG steht: "Sie leistet uns nicht nur mit ihren Sprachkenntnissen wertvolle Dienste, wenn es darum geht, die fremden Menschen zu verstehen und sie in ihre neue Umgebung einzuführen."

Redelberger betont, dass die Gemeinde per Gesetz verpflichtet sei, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass auch bei einem Teil der Bevölkerung die Bereitschaft zur Hilfe besteht. Am Montag, 18 Uhr, wird er den Lummerschieder Bürgern im Rahmen einer Informationsveranstaltung erklären, warum Flüchtlinge mithelfen, den Dorfkrug zu erhalten. Die Zusammenkunft findet im einzigen passenden Raum des Ortes, im Dorfkrug, statt.

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