FC Kutzhof FC Kutzhof hat schwere Jahre abgeschüttelt

Kutzhof · Ab Sommer wird wieder eine Jugendabteilung und erstmals ein Frauenteam aufgebaut. Probleme machen aber Platz und Vereinsheim.

 Mal mit den Großen spielen: In der Saison 2005/06 trat der in die Oberliga aufgestiegene FC Kutzhof im DFB-Pokal gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach an – hier der Gladbacher Giovane Elber und der Kutzhofer Artur Lemm (rechts). Dann kam für Kutzhof die Insolvenz und der Neustart von ganz unten. Inzwischen ist der Verein wieder auf gutem Weg, engagiert sich auch im Ort und gründet im Sommer wieder eine Jugendabteilung.

Mal mit den Großen spielen: In der Saison 2005/06 trat der in die Oberliga aufgestiegene FC Kutzhof im DFB-Pokal gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach an – hier der Gladbacher Giovane Elber und der Kutzhofer Artur Lemm (rechts). Dann kam für Kutzhof die Insolvenz und der Neustart von ganz unten. Inzwischen ist der Verein wieder auf gutem Weg, engagiert sich auch im Ort und gründet im Sommer wieder eine Jugendabteilung.

Foto: rup/Ruppenthal

„Der FC Kutzhof ist mehr als nur ein Fußballverein“, sagte Julian Vogel, der Vorsitzende des Fußball-Bezirksligisten in der jüngsten Kutzhofer Ortsratssitzung. Der FC Kutzhof (FCK) hatte den Ortsrat um eine Aussprache gebeten. Zum einen, weil die Kommunikation zwischen Verein und gemeindlichen Gremien in letzter Zeit nicht richtig funktioniert hatte, zum anderen aber auch, um den Ratsmitgliedern die Pläne des FCK vorzustellen und um Unterstützung zu bitten. „Unser Wunsch ist es, mehr miteinander als übereinander zu reden“, sagte Julian Vogel.

Er erinnerte noch einmal an die größte, aber auch schwärzeste Zeit des Vereins: In der Saison 2005/2006 war man als Saarlandmeister in die Fußball-Oberliga aufgestiegen und spielte als Saarlandpokalsieger im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (vor 9000 Zuschauern unterlag Kutzhof im Ludwigsparkstadion in Saarbrücken achtbar mit 0:3). Dann zog der private Investor seine Gelder aus dem Verein, der FC Kutzhof musste Insolvenz beantragen und in der untersten saarländischen Spielklasse einen Neuanfang starten. Das Insolvenzverfahren ist seit 2014 abgeschlossen, der FCK spielt mittlerweile wieder in der Bezirksliga Neunkirchen und hat sogar die Chance, in die Landesliga aufzusteigen. Und vor drei Jahren, 2015, konnte wieder eine AH-Abteilung gegründet werden, die inzwischen über 25 Spieler hat. Und im Sommer meldet man erstmals eine Frauenmannschaft an. Ab diesem Sommer will man auch wieder eine Jugendabteilung aufbauen und startet deshalb unter dem Motto „Kids in Bewegung“ eine Kooperation mit dem örtlichen Kindergarten.

Im Dorfleben spielt der FCK ebenfalls eine wichtige Rolle: Seine Veranstaltungen, wie „Ein Dorf spielt Fußball“, das Oktoberfest, das Sonnenfest oder seine Comedyabende bereichern das Dorfleben. Im vergangenen Herbst hatte der Verein in Eigeninitiative einen tollen Kinderspielplatz am Sportplatz gebaut. Doch den FCK drücken auch Sorgen: Der Naturrasenplatz sei in die Jahre gekommen: „Er ist 17 Jahre alt und damit, nach dem Spielfeld in Obersalbach, der älteste Platz der Gemeinde“, sagte Vogel. Im Winter darf auf dem Rasen nicht trainiert werden, der FCK muss auf Plätze in den Nachbarorten ausweichen, dafür Miete zahlen und hat in den Wintermonaten keine eigenen Einnahmen im Clubheim. Deshalb wünscht sich der Verein einen Ausweichplatz, am besten einen Kunstrasenplatz.

Zudem ist das Clubheim des Fußballvereins 40 Jahre alt, und die Umkleidekabinen seien von Schimmel befallen. „Von einer Sanierung unserer Anlagen hängt die Zukunft des Vereins ab“, betonte Vogel. Er erklärte aber auch, dass man schon aktiv geworden ist und Förderanträge für den Neubau eines Kunstrasenplatzes und die Sanierung der Umkleidekabinen gestellt habe. Die Gemeinde und die Sportplanungskommission hätten signalisiert, die Anträge zu unterstützen. Der Ortsrat, so Vogel, solle sich auch für den FCK einsetzen.

Das will der Ortsrat tun, der von der Präsentation beeindruckt war. „Der FC Kutzhof hat den Ortsrat überzeugt“, konstatierte Ortsvorsteher Michael Jakob (CDU). Sein Parteikollege Patrick Meisberger sagte: „Es ist äußerst lobenswert und absolut zeitgemäß, dass sich ein Verein so modern aufstellt, über das Fußballleben hinaus. Das ist bewundernswert und förderwürdig.“ Gaby André-Schmidt (SPD) hielt fest, dass der FCK zwar noch keine eigene Jugendabteilung habe, aber dennoch viel für Kinder tun würde. Und Horst Saar (Linke) sagte: „Der FC Kutzhof bringt neuen Wind in das Dorfleben.“

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