Evakuierung auf engstem Raum

Holz · Die Löschbezirke Holz, Wahlschied und Heusweiler der Freiwilligen Feuerwehr waren am Holzer Wasserturm angetreten, um 66 Personen aus dem Raum über dem Wasserbehälter sicher zum Ausgang zu geleiten. Die Erfahrungen der Übung sollen in ein Brandschutzgutachten einfließen, das nötig ist, um die Räume wieder zu nutzen.

 Ganz schön eng: Die Feuerwehrleute Marc Sandmeyer und Manuel Barth steigen zum früheren Restaurant im Wasserturm auf. Fotos: aki

Ganz schön eng: Die Feuerwehrleute Marc Sandmeyer und Manuel Barth steigen zum früheren Restaurant im Wasserturm auf. Fotos: aki

 Blaulicht vor dem Holzer Wasserturm – aber keine Angst, es handelte sich am Samstagnachmittag nur um eine ungewöhnliche Evakuierungs-Übung.

Blaulicht vor dem Holzer Wasserturm – aber keine Angst, es handelte sich am Samstagnachmittag nur um eine ungewöhnliche Evakuierungs-Übung.

Der 1972 gebaute Wasserturm der Gemeindewerke Heusweiler beherbergte früher eine Gaststätte über dem Wasserbehälter. Der seit 1994 nicht mehr genutzte Raum auf 55 Metern Höhe soll nach dem Wunsch der von Jörg Schwindling gegründeten Interessengemeinschaft "Holzer Wasserturm" unter anderem als Versammlungsstätte wieder öffentlich zugänglich sein. Dafür müssen jedoch Brandschutz-Auflagen erfüllt werden.

Die Ergebnisse der Feuerwehrübung sollen als Grundlagen für ein Brandschutzgutachten zur Vorlage bei der Unteren Bauaufsicht (UBA) dienen. Gemeindewehrführer Christian Ziegler und sein Stellvertreter Dirk Ziegler leiteten am Samstagnachmittag die Übung mit Brandbekämpfung und Evakuierung.

Die 40 Einsatzkräfte der drei Heusweiler Löschbezirke betraten bei der Evakuierung Neuland, da sie noch nie zuvor mit dem Auftrag betraut waren, Personen aus einem nicht eben einfach zugänglichen und hochgelegenen Raum zu retten. Vom Eingang des Wasserturms her führen 252 Stufen einer nur 80 Zentimeter breiten Wendeltreppe sowie ein Fahrstuhl für vier Personen zum früheren Restaurant. Zwei "normale" Personen kommen bei einer Begegnung auf der Treppe aneinander vorbei, Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten und anderer Ausrüstung müssen sich dagegen ziemlich dünn machen, wie die Übung zeigte. Doch es klappte letztlich reibungslos und ohne Zwischenfälle.

Dirk Ziegler hatte 21 Minuten und 11 Sekunden gestoppt, bis alle 66 Personen den Turm wieder verlassen hatten. Während der Löschbezirk Holz die Aufgabe der "Brandbekämpfung" übernommen hatte, kümmerten sich die Heusweiler und Wahlschieder Feuerwehrleute um die Evakuierung. Gruppen von zwölf bis 15 Personen wurden von jeweils zwei Übungskräften die Treppe herabgeleitet. Helfer des THW Heusweiler samt Ortsbeauftragtem Peter Diehl und Familienangehörigen hatten sich als "Statisten" für die Übung zur Verfügung gestellt.

Brandinspekteur Toni Bender, der ebenfalls vor Ort war, wird das Gutachten für die Behörde erstellen. Schwindling, von Beruf Bauingenieur und daher mit der Materie vertraut, ist zuversichtlich, dass die UBA einen Aufenthalt von bis zu 80 Personen in dem Raum erlauben wird. Christian Ziegler konnte am Ende von einer Übung berichten, die fundierte Erkenntnisse für das Brandschutzgutachten brachte. Und er erklärte: "Unsere Leute haben eine ihnen bisher unbekannte Übungslage problemlos bewältigt."

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