Erst mal richtig Ferien machen

Holz · 42 Jahre war er Lehrer, davon fast 30 als Leiter der Holzer Erich-Kästner-Schule. Zum Ende des Schuljahres trat Georg Fox, auch als Autor bekannt, in den Ruhestand. Silke Blasius leitet künftig die Schule in Holz.

Rund 30 Jahre leitete Georg Fox die Grundschule Holz . Nun hieß es Abschied nehmen: von "seiner Schule", seinem Kollegium, seinen Schülern, seinem Amtszimmer, seinem umfassenden Wirkungskreis. Denn Georg Fox war mehr als nur der Leiter einer Schule. Er hat der Erich-Kästner-Grundschule in Holz seinen Stempel aufgedrückt, sie geformt und sie und ihre Schüler zu großen Erfolgen geführt.

Dass die beruflichen Anfänge von Fox gar nicht in der Schule liegen, wissen die wenigsten. Eigentlich hatte er eine politische Karriere ins Auge gefasst.

Ausgangs der 68er war der gebürtige Saarbrücker politischer Assistent von Prof. Konrad Schön, saarländischer Landtags- und Europaabgeordneter und Finanzminister. Als junger Politikwissenschaftler saß Fox bei Ministerpräsident Franz-Josef Röder mit am Tisch, war lange in der CDU aktiv. Doch die politische Kontroverse war nicht sein Ding. Er war mehr auf Harmonie ausgerichtet. Nach seinen Exkursionen in die Politik trieb Fox seine schulische Karriere voran. 1985 übernahm er die Leitung der Holzer Grundschule.

Mit pädagogischem Geschick und unternehmerischer Weitsicht brachte er sowohl das einst marode Gebäude als auch die Inhalte der Erich-Kästner-Schule auf den neuesten Stand. Über 6000 Schüler hat Georg Fox in den zurückliegenden Jahren kommen und gehen gesehen. Von vielen hat er später gehört, dass ihre Jahre in der Grundschule Holz für sie unvergesslich schön waren.

Richtig stolz ist der Tausendsassa auf jene Projekte, die er mit seinem Kollegium, den Schülern und Eltern zum Erfolg geführt hat. "Es sind Bereiche wie unsere Schulzeitung, unsere Homepage, der Leseclub, die Mediation, unsere Arbeitsgemeinschaften, unsere Traditionen und Rituale - den Lesetag, die Schulfeste, die Bücher-, CD- und DVD-Produktionen und natürlich die vielen erfolgreichen Unterrichtsstunden in dem sogenannten Kerngeschäft einer Schule", zieht der scheidende Schulleiter Bilanz.

Wichtig für sein Wirken sei auch der Förderverein der Schule gewesen, der gerade in den letzten Jahren eine besondere Eigendynamik entwickelt habe und bemerkenswerte Unterstützung in personeller, materieller und finanzieller Art geleistet habe.

Seiner Nachfolgerin Silke Blasius gab er Folgendes mit auf den Weg: "Schulleiter müssen eine Gesamtsicht auf das Gebilde ‚Schule‘ behalten. Schulleiter sind nämlich für das Gestern, für das Heute und für das Morgen einer Schule zuständig." Sein Rat an sein Kollegium: "Bleibt neugierig auf die Kinder dieser Schule! Sie haben ein Recht darauf, angeleitet und geführt zu werden, gut unterrichtet und erzogen zu werden - in Würde, in Freiheit und mit Liebe."

Er selbst will erst mal "richtig Ferien" machen und "frei sein" von Zwängen jeglicher (beruflicher) Art. Danach wird er seinen künstlerischen Leidenschaften verstärkt nachgehen: Die Mundart lebendig halten, Bücher schreiben, malen und dichten.

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