Projekt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Erinnerung an gefallene Köllertaler

Heusweiler/Püttlingen · Wo liegen sie bestattet? Informationen zu den Gefallenen sollen bald an Gedenkstätten im ganzen Köllertal abrufbar sein. Dahinter steht eine Initiative des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

 Britische Soldaten im Juli 1916 bei Ovillers-la-Boisselle  in einem eroberten Schützengraben (Schlacht an der Somme). Im Ersten Weltkrieg starben mehr als neun Millionen Soldaten, darunter über zwei Millionen aus Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 60 bis 80 Millionen Menschen getötet oder ermordet  .

Britische Soldaten im Juli 1916 bei Ovillers-la-Boisselle in einem eroberten Schützengraben (Schlacht an der Somme). Im Ersten Weltkrieg starben mehr als neun Millionen Soldaten, darunter über zwei Millionen aus Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 60 bis 80 Millionen Menschen getötet oder ermordet .

Foto: dpa/John Warwick Brooke

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge will an allen Gedenkstätten im Köllertal Plaketten mit einem QR-Code „Bestattungsorte Gefallener der Weltkriege“ anbringen. Mit dem Handy kann dann jeder über diesen Code erfahren, wo die aus den jeweiligen Kommunen stammenden Gefallenen im In- und Ausland bestattet sind. Für die Vermissten wird der Ort angegeben, wo diese, soweit bekannt, gefallen sind. Auch weil dieses Projekt die Erinnerungskultur pflegt und fördert, unterstützt es der Heusweiler Gemeinderat einstimmig. Der Püttlinger Stadtrat hat dem Vorhaben auch schon geschlossen zugestimmt. Und der Werksausschuss des Riegelsberger Gemeinderates hat ebenfalls sein O.K. gegeben.

Der Volksbund unterhält weltweit 832 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern, auf denen derzeit rund 2,8 Millionen deutsche Kriegstote bestattet sind. Die Zahl wächst, denn jedes Jahr werden noch immer rund 25 000 Kriegstote geborgen. Von diesen kann etwa ein Drittel noch identifiziert werden. Der Volksbund führt auch eine Gefallenen- und Vermisstendatei, die nahezu alle deutschen Kriegstoten umfasst. Über den QR-Code auf den Plaketten erhält man dann, als Ergänzung zu den Daten auf den Mahnmalen, eine tabellarische Übersicht, die Auskunft über die Orte gibt, an denen die Gefallenen bestattet sind.  Durch das Projekt bleibt das Wissen um die Schicksale der Kriegstoten in ihren Heimatorten öffentlich zugänglich. Zudem will der Volksbund dadurch auch zeigen, welche ungeheuren Dimensionen insbesondere der Zweite Weltkrieg räumlich, aber auch menschlich hatte. 

Mit dem Projekt verbunden ist zudem die Hoffnung, dass diese Informationen gerade jüngere Familien ohne direkten persönlichen Bezug zum Zweiten Weltkrieg dazu motivieren, sich mit der Familien- und der Lokalhistorie zu befassen.

In der Gemeinde Heusweiler sollen die Plaketten auf dem alten Friedhof Eiweiler, dem Friedhof Heusweiler, dem Friedhof Holz und dem Mahnmal Dilsburg angebracht werden.

Wie es in der Vorlage zur Püttlinger Stadtratssitzung heißt, entstehen den Kommunen keine Kosten für das Bereitstellen der Daten. Das Koordinieren des Projekts übernimmt der Volksbund.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort