TV Holz erwartet TV Jahn Kassel Erfolg mit maximal vielen Eigengewächsen

Holz · Der TV Holz erwartet den TV Jahn Kassel. Außerhalb des Spielfelds bastelt der Drittligist an seiner Zukunft. Er setzt auf eine nachhaltige Entwicklung.

Der TV Holz hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt. Von der Oberliga im Jahr 2011 über die Regionalliga und die 3. Liga, gelang den Volleyballerinnen 2014 der Aufstieg in die 2. Liga. Dort war dann aber Schluss mit dem Höhenflug. Ohne Sieg in der Saison 2015/2016 verabschiedeten sich die Saarländerinnen nach zwei Spielzeiten wieder aus der 2. Liga. Zurück in der 3. Liga reichte es in der vergangenen Saison nur für den fünften Tabellenplatz. Der TV Holz zählte zu den Top-Mannschaften der Liga. Und der direkte Wiederaufstieg war greifbar.

Am vergangenen Samstag startete der TV Holz mit einer Niederlage in die neue Saison – 0:3 beim SV Sinsheim. Eine Enttäuschung, zumal die Holzerinnen keinen Satzgewinn verbuchten. Denn sie wollen am Saisonende ganz oben stehen - unter den ersten Drei. Der Aufstieg ist in aller Munde. Allerspätestens 2020 soll der TV wieder zweitklassig sein. Trotz der klaren Zielsetzung ist der langfristige und nachhaltige Erfolg oberstes Gebot.

Der Verein will die Jugendarbeit ausbauen, weil der TV Holz, wie Geschäftsführer Philipp Grau sagt, die Zeichen der Zeit erkannt hat: „Wenn es uns nicht gelingt, in der Jugend Spielerinnen auszubilden, um sie dann später in die Damen-Mannschaften zu integrieren, werden wir keine Chance haben, nachhaltig in der 3. oder gar 2. Liga zu spielen.“

Um die Talente der Zukunft zu fördern, hat der TV Holz im vergangenen Jahr mit Patrick Fielker einen hauptamtlichen Jugendtrainer engagiert. In dieser Saison ist der gebürtige Münchner nicht mehr nur für die Jugendmannschaften zuständig, sondern bildet mit Ralf Dodler das Trainerduo der Drittliga-Mannschaft. „Wir investieren zurzeit einen fünstelligen Betrag in die Jugendarbeit“, sagt Grau. „Wir kooperieren mittlerweile mit vielen Schulen, wie zum Beispiel den Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken, um Kinder für Volleyball zu begeistern.“ Auch ein Nachmittags-Training für die knapp 90 Kinder und Jugendlichen des Vereins an diesen Schulen wird es ab Oktober geben.

Das sei nur der erste Schritt, sagt Grau. Der TV Holz verfolgt ein Leistungskonzept, das auf Kooperation von Vereinen, Schulen und dem Verband setzt. „Nur wenn wir alle an einen Tisch bekommen, können wir Strukturen schaffen, die leistungsorientiert sind“, erklärt Grau. Der Plan für einen Leistungsstützpunkt wird auch beim Saarländischen Volleyball-Verband diskutiert. Der TV Holz hat seine Ideen für ein Leistungskonzept vorgelegt. „Es gibt Gespräche mit dem Verband und anderen Vereinen. Man muss jetzt abwarten, was dabei rauskommt. Das Präsidium des Verbands muss entscheiden“, sagt Grau, dem auch bewusst ist, dass sein Verein nicht auf Spielerinnen wie Jessica Keller, Haley Kindall und Addysen George verzichten können. Die drei US-Amerikanerinnen stehen in dieser Saison im Drittliga-Aufgebot. „Wir wollen natürlich irgendwann einmal mit maximal vielen Eigengewächsen spielen. Aber ganz ohne Hilfe geht es auf dem Niveau einfach nicht“, erklärt Grau und fügt an: „Auch nicht in der Zukunft.“

Mit den drei US-Amerikanerinnen wird der TV an diesem Samstag sein zweites Saisonspiel bestreiten. Um 19.30 Uhr empfängt er den TV Jahn Kassel in der Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. „Die Stärke von Kassel kann ich nicht einschätzen“, sagt TV-Trainer Fielker.

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