Elgin Justen ist Dilsburgs Auswärts-Waffe zu Hause

Dilsburg · Im Kegelsport schießt man keine Tore. Daher gibt es in der Kegel-Bundesliga natürlich keine Torjägerliste. Doch es gibt etwas Vergleichbares - die Schnittliste. In ihr wird ausgewertet, welche Spielerinnen auswärts die meisten Einzelwertungspunkte holen. Diese Einzelwertungspunkte sind nötig, um in der Fremde Punkte zu entführen. Beste Spielerin des KSC Dilsburg in dieser Liste ist Ex-Weltmeisterin Elgin Justen. Mit 56 gewonnen Einzelwertungspunkten (EWP) liegt sie auf Rang sieben. Hört sich erst einmal nicht spektakulär an. Doch die Tabelle täuscht. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz hat Justen weniger Spiele absolviert. Teilt man die Anzahl der Einsätze durch die erzielten EWP, kommt Justen auf einen Schnitt von 11,2 EWP - von zwölf möglichen. Damit liegt sie in der Tabelle ganz vorne, ist also die beste Auswärtsspielerin der Liga.

 Normalerweise spielt sie nur auswärts für Dilsburg: Elgin Justen. Doch am Wochenende kommt sie ins Saarland.Foto: Ruppenthal

Normalerweise spielt sie nur auswärts für Dilsburg: Elgin Justen. Doch am Wochenende kommt sie ins Saarland.Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Daran liegt es aber nicht, dass die 39-Jährige für Dilsburg fast ausnahmslos auf fremden Bahnen startet. "Das haben wir bei meinem Wechsel hierher so vereinbart. Ich wohne in Montabaur und muss bis Dilsburg 220 Kilometer fahren", berichtet Justen. Damit ist für sie die Anreise zu allen Auswärtsspielen kürzer als zu "Heimspielen" in Landsweiler. "Das ist für mich nur schwer mit Familie und Beruf zu vereinbaren", sagt sie. Justen ist verheiratet und hat zwei Kinder: die vierjährige Lia und die zehnjährige Kaja.

An diesem Wochenende wird sich die Einzelweltmeisterin von 2003 aber ausnahmsweise doch einmal auf den Weg in das Saarland machen. Der Grund: Am Sonntag steht ab 10 Uhr das Heimspiel in der Meisterschafts-Endrunde an. Spielort ist das Gasthaus Landsweiler Hof in Lebach-Landsweiler. Dilsburg ist vor der Partie mit vier Punkten Letzter der vier Teams, die um die Meisterschaft kämpfen. Doch die Abstände nach oben sind gering. "Ich denke, wir haben noch alle Chancen auf Platz zwei. Das wäre für uns ein Riesenerfolg, zumal Elke nicht dabei ist", sagt Justen.

Mit Elke meint sie Nationalspielerin Elke Radau-Lambert. Die ist neben Justen eine der Leistungsträgerinnen beim KSC. Radau-Lambert pausiert wegen einer Schwangerschaft. Die saarländische Top-Spielerin ist auch der Grund dafür, warum Justen für Dilsburg spielt. "Elke und ich sind seit 20 Jahren befreundet. Wir haben immer schon gesagt, dass wir irgendwann einmal zusammen spielen wollen." Vor vier Jahren bot sich die Gelegenheit. Justens damaliger Club aus Trier löste sein Frauen-Team auf. "Ich wollte weiter Bundesliga spielen und da klar, dass ich nach Dilsburg wechseln werde", meint die 39-Jährige.

Bereits einen Tag vor dem Heimspiel muss der KSC Dilsburg beim Lokalrivalen KF Oberthal ran. Spielbeginn dort ist am Samstag um 12 Uhr. Das Saisonfinale steigt am 18. Februar in Lünen.

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