Unternehmen ABG Einer der größten Arbeitgeber im Köllertal stellt sich vor

Heusweiler/Riegelsberg · () Eine Funktion der ABG der Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg verrät schon der Name, für den das Kürzel „ABG“ steht: „Ausbildungs- und Beschäftigungsförderungsgesellschaft“. Gegründet, um Menschen eine Beschäftigung zu geben, tritt dabei oft in den Hintergrund, dass die ABG zudem inzwischen auch etwas anderes ist: einer der größten Arbeitgeber im Köllertal, der auch ganz reguläre Arbeitsplätze bietet, und der jährlich eine Bilanzsumme von etwa 1,6 bis 1,8 Millionen Euro bewegt. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Kerstin Halladin über das „Unternehmen ABG“.

 Die Geschäftsführerin  der ABG,   Kerstin Halladin.

Die Geschäftsführerin der ABG,  Kerstin Halladin.

Foto: Monika Jungfleisch

Von den 113 Mitarbeitern — hinzu kommen zwei Auszubildende — sind 58 „Ein-Euro-Jobber“ und 55 fest angestellt. Da die ABG in etlichen Schulen die Nachmittagsbetreuung übernimmt — neben Heusweiler und Riegelsberg inzwischen auch in Quierschied — sind ein Großteil der festen Mitarbeiterinnen, Erzieherinnen und Fachkräfte in der freiwillige Ganztagsschule, Kinderpflegerinnen und Hauswirtschafterinnen. Da die Nachmittagsbetreuung — wie es der Name schon sagt — Vormittags nicht benötigt wird, liegt es in der Natur der Sache, dass die meisten der Arbeitsstellen in diesem Bereich Halbtagsstellen sind. Dazu kommen Pädagogen etwa für die Betreuung von Langzeitarbeitslosen und Verwaltungsmitarbeiter. Während die Mitarbeiter aus den genannten Berufsfeldern „ganz normal“ in den ersten Arbeitsmarkt integriert sind, findet man unter den Ein-Euro-Jobbern viele Menschen, die nicht so große Chancen haben, eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt zu finden: „In einem guten Jahr“, so Kerstin Halladin, „kommen etwa 15 Prozent aus diesem Bereich bei einer Festanstellung unter“, in einem schlechten Jahr nur etwa zehn Prozent.

Und was für Menschen sind das, die durch die Ein-Euro-Jobs zeitweise aufgefangen werden? „Das ist sehr gemischt“ so die Geschäftsführerin. Da gibt es junge Leute mit teils schlechter Ausbildung, aber auch ehemals Selbstständige und nicht zuletzt Ältere, die auf Grund des Alters nur schwer eine neue Stelle finden — „das geht teilweise schon mit 45 Jahren los“, so Halladin.

Für Menschen mit geringer Qualifikation mache es sich auch bemerkbar, dass es inzwischen weniger einfache Arbeitsplätze gibt, und wenn man dann über Jahre hinweg Hartz 4 bezieht, „dann verfestigt sich das alles“. Sehr gut laufe innerhalb der ABG das Sozialkaufhaus „Guddes“, insbesondere der Kleiderverkauf. Eine kleine Dienstleistung besteht auch darin, Hütten für Ortsfeste zur Verfügung zu stellen und diese aufzubauen. Da könne es dann schon mal passieren, so Halladin, dass jemand grummelt, weil die ABG nicht kostenlos arbeitet, „weil wir doch eine Gemeinnützige Gesellschaft seien — aber an der Tankstelle kann ich ja auch nicht sagen: Wir sind gemeinnützig, deswegen hätte ich den Diesel gerne umsonst“. Die ABG gibt es jetzt seit 17 Jahren, „seit 2011 gab es keine Zuschüsse mehr von den Kommunen — und“, so Halladin, „die brauchen wir auch nicht“.

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