Eine Nüsse liebende Kinderstube

Heusweiler · Viel Zeit und Geld steckt Monika Pfister in ihre Berufung: Junge und verletzte Eichhörnchen zu retten und sie dann wieder auszuwildern. Ihre „Kinderstube“ hat zum Beispiel einen hohen Toilettenpapier-Verbrauch.

 Eichhörnchen-Expertin Monika Pfister und eines ihrer munteren Pflegekinder. Foto: carolin merkel

Eichhörnchen-Expertin Monika Pfister und eines ihrer munteren Pflegekinder. Foto: carolin merkel

Foto: carolin merkel

Pedro ist bei unserem Besuch das Nesthäkchen bei Monika Pfister. Das fünf Wochen alte Eichhörnchen ist ein Findelkind, hat keine Geschwister oder Mama mehr. Dafür springt Pfister ein, verhätschelt den Kleinen, hilft ihm, groß und stark zu werden. Dann darf er raus in die Natur, "dahin, wo er hingehört", sagt Pfister.

Gerade kümmert sie sich um elf Eichhörnchen im Auswilderungsgehege, dazu kommen vier Tiere, die bald nach draußen dürfen und eben der kleine Pedro. Doch jeden Tag, weiß die inzwischen erfahrene Eichhörnchen-Pflegemama, können sich die Zahlen ändern. Lediglich die ganz kleinen, die alle zwei Stunden mit Milch versorgt werden müssen, stehen immer im Februar und August an. Aber auch jetzt noch finden Menschen Jungtiere oder bringen ihr verletzte Hörnchen. Sie alle erhalten bei Monika Pfister eine Chance, werden medizinisch in Zusammenarbeit mit der Kleintierklinik Köllertal versorgt und aufgepäppelt, um wieder ausgewildert zu werden.

Die Aufgabe, die sich die dreifache Mutter gestellt hat, ist sehr zeitintensiv, aber auch kostenaufwändig. Gerade steht die Erweiterung des Auswilderungsgeheges an, da wird jeder Cent gebraucht. "Aber am meisten freue ich mich, wenn ich Pakete bekomme, in denen ich Futter, aber auch Tücher, Decken und alle wichtigen Dinge zum Versorgen der Tiere finde", sagt Pfister. So habe eine Freundin mal scherzhaft gesagt, man könne ihr doch kein Klopapier schenken - "Doch, das brauche ich in großen Mengen", betont sie. Vor allem die Pakete, die zu ihr nach Hause kommen, erleichtern ihr die Arbeit, "denn dann muss ich nicht Einkaufen fahren, habe meine ganze Zeit, mich um die Tiere zu kümmern", sagt sie.

Eine Bitte hat Monika Pfister an alle Gartenbesitzer: Man solle nichts gefährliches offen stehen lassen, denn: "Ich habe einen ganzen Wurf verloren, weil das Muttertier Frostschutzmittel getrunken hat. Die Babys haben das über die Milch bekommen und sind ebenfalls verendet", erzählt sie. Neben Chemikalien sind nicht abgedeckte Regentonnen immer noch eine Gefahr, nicht nur für die Eichhörnchen.

Sie geht auch davon aus, dass man in Sachen Futter der Natur etwas nachhelfen kann: "Da wir mit der Bebauung immer näher an die Lebensräume der Tiere kommen, ist es auch sinnvoll, gerade in den Zeiten, wo der Nachwuchs da ist, die Muttertiere zuzufüttern. Die finden einfach nicht mehr genug in den Gärten."

Alle, die Monika Pfister helfen wollen, können unter Tel. (01 76) 22 32 69 96 oder über facebook: "Eichhörnchen in Not" Kontakt aufnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort