Laientheater Komödie Holz Eine Notlüge jagt die andere

Holz · Komödie Holz begeistert Besucher mit ihrer neuen Boulevardkomödie „Und alles auf Krankenschein“.

Die Komödie Holz begeisterte  mit ihrer neuen Boulevardkomödie „Und alles auf Krankenschein“ zwei Stunden die rund 180 Zuschauer im ausverkauften katholischen Pfarrheim. Auch alle übrigen fünf „Behandlungstermine“ sind ausverkauft, so dass es einen „Zusatztermin“ (siehe Infokasten) geben wird, für den im Vorverkauf noch Karten erhältlich sind. Deshalb wollen wir nicht zu viel über den Inhalt des Stückes von Ray Cooney verraten. Dr. David Mortimore (Jörg Christmann) steht vor dem wichtigsten Schritt seiner Karriere: Er soll vor einem Neurologenkongress die Hauptrede halten, was ihm die Möglichkeit eröffnet, Chefarzt der St. Andrews-Klinik und in den Adelsstand erhoben zu werden. Da erscheint Jane Tate (Monika Nölke), die vor 18 Jahren Lernschwester bei Mortimore war und das Krankenhaus damals überstürzt und ohne Angabe von Gründen verlassen hat. Dem zunächst erfreuten, dann verdutzten und letztendlich geschockten Mortimore eröffnet sie, ein Kind von ihm bekommen zu haben.

Tochter Leslie (Pauline Steimer) ist nun 18 geworden und möchte wissen, wer ihr Vater ist. Verzweifelt baut Mortimore ein Lügengespinst auf, denn er ist mit Rosemary (Jessica Freiwald) glücklich verheiratet und kann keinen Skandal gebrauchen. So jagt in aberwitzigem Tempo eine Notlüge die andere. Als die Oberschwester (Maria Scheidhauer) vom Fenstersims stürzt, Sergeant Connolly (Christof Köhler) die Ermittlungen aufnimmt, Dr. Mike Connolly (Markus Meiser) als Leslies Oma auftaucht, Mortimores bester Freund (Andreas Salm) den Arztkittel mit einem Priestertalar tauscht und der Aufsichtsratsvorsitzende (Dr. Norbert Fuchs) sowie ein verwirrter Patient (Stefan Bohlander) ständig störend eingreifen, bricht das totale Chaos aus. Die Zuschauer wurden in einen Wirbel schneller Auf- und Abgänge und aberwitziger Verwicklungen gerissen. Jörg Christmann gab einen herrlich verzweifelten Mortimore, Andreas Salm war als leicht „verhuschter“ Kollege brillant, die Routiniers Maria Scheidhauer und Norbert Fuchs warfen mit ihren (leider zu kurzen) Auftritten die Leute von den Stühlen, Christof Kohler war souverän wie immer, und der auf „alt“ geschminkte Stefan Bohlander mischte die Szenerie gewaltig auf. Markus Meiser geht in seinen Frauenrollen regelrecht auf. Überragend spielte wieder mal Monika Nölke, die herrlich böse gucken und mit messerscharfer Zunge schimpfen kann. Und die beiden Debütantinnen, Pauline Steimer und Jessica Freiwald, machten ihre Sache ausgezeichnet. Der Schlussapplaus ist immer ein Maßstab dafür, welcher Schauspieler die Leute am meisten begeistert hat. Der Star des Abends wird dann minutenlang gefeiert. Doch diesmal war es anders: alle zehn Darsteller bekamen den gleichen tosenden Applaus.

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