Eine Loewin für den TV Holz

Holz · Mit der Kanadierin Alexis Loewen hat der TV Holz seine Wunschkandidatin für die neue Volleyball-Saison verpflichtet. Trainer Jörn Riemenschneider nennt die 23-jährige Mittelblock-Spielerin einen „Glücksgriff“.

 Für Neuzugang Alexis Loewen (Kanada) ist der TV Holz die erste Profi-Station als Volleyballerin. Foto: Wieck

Für Neuzugang Alexis Loewen (Kanada) ist der TV Holz die erste Profi-Station als Volleyballerin. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Die neue Spielzeit für die Volleyballerinnen des TV Holz in der 2. Bundesliga beginnt Ende September. Seit Dienstag vergangener Woche ist die Mannschaft vollständig. An diesem Tag begrüßten die proWIN Volleys ihre beiden Neuzugänge aus Nordamerika: Alexis Loewen aus Kanada und Rachel Olinyk (Bericht folgt) aus den USA verstärken in diesem Jahr die Mannschaft um Trainer Jörn Riemenschneider, der die Neuzugänge als "Wunschspielerinnen" bezeichnet: "Dass wir die beiden verpflichten konnten, war echt top."

Im Gegensatz zu Olinyk, die schon in den vergangenen zwei Jahren als Volleyball-Profi in Deutschland spielte, wird Loewen zum ersten Mal als Berufssportlerin ihr Geld verdienen. Ihre bisherige Volleyball-Karriere verbrachte die 23-Jährige an der Brandon University in der Provinz Manitoba in Kanada. In Brandon, das rund 120 Kilometer von der US-Grenze entfernt liegt, begann Loewen eine Ausbildung zur Krankenschwester und spielte für das Team der Universität, die Bobcats. Ins Saarland kam Loewen über die Arbeit eines Agenten . "Ich wollte professionell Volleyball spielen und habe dann über einen Agenten nach einer Mannschaft gesucht", sagt Loewen und fügt hinzu "und so bin ich dann nach Deutschland gekommen". Die größte Herausforderung im Moment sei die Sprache, sagt sie, und die Zeitumstellung: "Es sind sieben Stunden Zeitunterschied, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und die Kommunikation mit den Leuten hier ist ein bisschen schwierig, da zwar alle Englisch sprechen, aber oft nicht sehr gut und ich noch kein Deutsch kann."

Keine Probleme hingegen bereitet der 1,83 Meter großen Athletin die Abstimmung mit ihren neuen Mitspielerinnen. Das ließ sich beim Training des Teams am vergangenen Freitag an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken beobachten. Obwohl es für Loewen erst die dritte Trainingseinheit mit der neuen Mannschaft war, gab es keine gravierenden Abstimmungsprobleme. Als Spielerin im Mittelblock wird Loewen auch versuchen, das Offensivspiel des Gegners zu unterbinden, wird dafür verantwortlich sein, die Bälle der Angreifer zu blocken. Gerade ihre Fähigkeiten als Verteidigerin am Netz zählt sie zu ihren Stärken: "Ich kann hoch springen und deshalb dann auch gut blocken."

Auch ihr Trainer Jörn Riemenschneider ist von der sportlichen Klasse seines Neuzugangs überzeugt: "Sie ist, was das Körperliche angeht, einfach eine Etage höher als die anderen. Vor allem ihre Sprungkraft und ihre Schnelligkeit sind außergewöhnlich. Da ist uns wirklich ein Glücksgriff gelungen." Loewen, die sich mit ihrer Mitspielerin Rachel Olinyk eine Wohnung am Eschberg in Saarbrücken teilt, hat vorerst einen Einjahres-Vertrag beim TV Holz unterschrieben. Krankenschwester will die Kanadierin immer noch werden, nur wann, weiß sie jetzt nicht mehr genau. "Ich denke, wenn ich die Möglichkeit habe, weiterhin als Profi zu spielen, werde ich das auch tun. Das wird sich zeigen", sagt sie lakonisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort