Eine Kronjuwelen-Konfirmation

Heusweiler · Im evangelischen Gemeindezentrum Heusweiler trafen sich 39 ehemalige Konfirmanden, um mit der Pfarrerin zum feierlichen Gottesdienst zu gehen. Waldemar Jacobs, im April 1939 von Pfarrer von Mering konfirmiert, war als einziger Kronjuwelen-Konfirmand dabei.

 Die Heusweiler Jubelkonfirmanden 2014 auf der Treppe des Gemeindezentrums. Waldemar Jacobs steht ganz oben links, Pfarrerin Kerstin Marx oben rechts. Foto: fred kiefer

Die Heusweiler Jubelkonfirmanden 2014 auf der Treppe des Gemeindezentrums. Waldemar Jacobs steht ganz oben links, Pfarrerin Kerstin Marx oben rechts. Foto: fred kiefer

Foto: fred kiefer

Genau wie bei ihrer Konfirmation in den Jahren 1939, 1944, 1949, 1954 und 1964 empfingen die Jubelkonfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Heusweiler am vorigen Sonntag wieder den Segen durch Handauflegen - diesmal von Pfarrerin Kerstin Marx. Zahlreiche Gläubige waren gekommen, um mit den an ihren Anstecksträußchen zu erkennenden Jubilaren den Gottesdienst zu feiern. Der Bläserkreis der Kirchengemeinde und der Kirchenchor sorgten für den festlichen Rahmen.

Später trafen sich alle, um an der Kaffeetafel im Gemeindezentrum Erinnerungen auszutauschen. Unter ihnen war auch Waldemar Jacobs. Der Mann aus dem Ortsteil Berschweiler, der von 1972 bis 1996 Mitglied im Presbyterium war, erinnert sich noch genau daran, wie es war, als er um die Osterzeit des Jahres 1939 vom damaligen Heusweiler Pfarrer Otto Heinrich Eberhard von Mering (geboren 1909, gefallen 1944) konfirmiert wurde. Er zeigt ein Foto mit den Konfirmanden auf der Treppe des Pfarrhauses - die Mädchen ganz in Schwarz gekleidet, die Jungen mit schwarzen Anzügen und weißen Hemden. "Das war damals genau wie heute", erinnert er sich und erzählt: "Wir erhielten ein Bild von Martin Luther mit einem Konfirmanden-Spruch, und wir stellten uns zum Gruppenbild auf. Zuhause gab es eine große Feier mit allen Verwandten. Vor der Konfirmation mussten wir regelmäßig an Unterrichten und Veranstaltungen der Kirchengemeinde teilnehmen."

Ein halbes Jahr nach der Konfirmation begann der Krieg. Hatte Jacobs in jenen Tagen als 14-Jähriger schon eine Vorahnung auf das kommende Unheil gehabt? Die Antwort: "Der Krieg war für mich noch weit weg. Im Hinterkopf machte ich mir jedoch schon Gedanken, was die kommenden Monate bringen würden." Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm jedoch nicht. Die Schulzeit ging zu Ende, das Landjahr kam, und die kaufmännische Lehre begann. Dann musste auch er die Soldatenuniform anziehen. Während er die frühere Zeit Revue passieren lässt, fällt ihm ein, dass außer ihm auch noch andere Heusweiler Konfirmanden des Jahres 1939 am Leben sind. "Liesel, Otto und Gretchen leben noch. Sie konnten wohl aus gesundheitlichen Gründen nicht an unserer Feier teilnehmen", vermutet er.

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