Ein „Vater“ der Ortskernsanierung gegen Verkauf der Kulturhalle

Heusweiler · Davon, dass die Kulturhalle der Gemeinde Heusweiler zum Verkauf ausgeschrieben wurde (die SZ berichtete), zeigte sich Jürgen Houy alles andere als begeistert. Houy war von 1994 bis 2004 erster Beigeordneter der Gemeinde Heusweiler - also in der Zeit, als die Halle gebaut wurde (Eröffnung war im Jahr 2000) - und zudem Vorsitzender der "Projektgruppe Ortskernsanierung" des Schul- und Kultur-Ausschusses.

Houy erinnert sich: "In den 90-er Jahren wurden lange und mühsame Verhandlungen geführt und die Ortskernsanierung durch die Heusweiler Marktplatzsanierung abgerundet". Ein Ziel dieser Marktplatzsanierung sei eben auch der Bau eines Kultur-Saales gewesen, durch die Gemeinde und die Baugesellschaft RVI. Im Gemeinderat habe es, abgesehen von einer Fraktion, allgemeine Zustimmung zum Bau der Halle gegeben.

Houy kritisiert: "Schon nach einem Jahrzehnt sollten die Pläne geändert und die Kulturhalle auf dem Altar der Haushaltsschwäche als ‚ultima ratio' geopfert werden. Wie zu lesen ist, will das natürlich kaum eine Fraktion, auch nicht der Bürgermeister, sie hoffen alle auf kein Angebot. Warum hat man dann der Haushaltssatzung mehrheitlich zugestimmt?" (Im Heusweiler Doppelhaushalt 2013/2014 war der Verkauf der Halle erstmals als einer von mehreren Punkten des Haushaltssicherungskonzeptes genannt worden.)

Auch andere Gemeinden oder Städte würden nicht an eine so grundsätzliche Substanz gehen. "Ganz fatal wäre es", so Houy, "wenn man den Erlös einer neuwertigen, nicht überdimensionierten Kulturhalle für andere Investitions-Maßnahmen der Gemeinde einsetzen würde. - Die Kulturhalle in Heusweiler ist mit viel Schweiß und Überzeugungsarbeit erkauft worden, die größte Fraktion müsste das am besten wissen."

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