Drei radeln 1100 Kilometer bis zur Adria

Heusweiler · Eine ungewöhnliche Reise haben Manfred und Angelika Weinkauff aus Schwarzenholz und Anneli Paul aus Heusweiler unternommen. Mit Trekkingrädern sind sie 1100 Kilometer über die Alpen bis nach Igea Marina an der italienischen Adria gefahren.

 Endlich angekommen – nach 1100 Kilometern sind (von links) Anneli Paul aus Heusweiler mit Angelika und Manfred Weinkauff aus Schwarzenholz in Igea Marina. Foto: Weinkauff

Endlich angekommen – nach 1100 Kilometern sind (von links) Anneli Paul aus Heusweiler mit Angelika und Manfred Weinkauff aus Schwarzenholz in Igea Marina. Foto: Weinkauff

Foto: Weinkauff

Ein Italienurlaub - der ist im Sommer für Saarländer nichts Außergewöhnliches. Leckeres Essen, lange Sandstrände und das Mittelmeer sind allemal eine Reise wert. Allerdings, wie Manfred und Angelika Weinkauff sowie Anneli Paul in der Zeit vom 27. Juni bis zum 7. Juli von Schwarzenholz ins rund 1100 Kilometer entfernte Igea Marina an der Adria gelangten, das verlangt dann doch besondere Aufmerksamkeit. Ausdauersportler wie Läufer und Radfahrer dürften die beiden, die sowohl beim Radsportverein Bergziege Schwarzenholz als auch im LTF Köllertal seit Jahrzehnten aktiv sind, allerdings kennen. Und, das betont Manfred Weinkauff, ohne das Trainingspensum, das er und seine Frau seit vielen Jahren absolvieren, wären die 1100 Kilometer auf dem Trekkingrad wohl nicht zu bewältigen gewesen.

"Natürlich stand auch die Alternative, eine Rundreise durch Italien im Cabrio zur Debatte, doch in unserem Alter, dachte ich, sollten wir es noch einmal mit dem Rad versuchen", sagt der 65 Jahre alte Ehrenvorsitzende des RV Bergziege. Also begann er im vergangenen Jahr mit der akribischen Planung der Tour.

An jedem der Reisetage - die Weinkauffs haben bewusst auf einen Ruhetag verzichtet - galt es, rund 100 Kilometer zu bewältigen. "Jeden Morgen um 9 Uhr ging es los, da war Disziplin angesagt", sagt Weinkauff. Nicht nur auf den Ruhetag hat das Ehepaar verzichtet, auch auf ein Begleitfahrzeug, das auf früheren Fahrten immer dabei war.

"Während wir früher mit dem Rennrad ohne Gepäck längere Etappen gefahren sind, haben wir uns jetzt für die eigene Versorgung und daher für das Trekkingrad entschieden", erzählt er und betont, dass das eine sehr gute Entscheidung war. "Man erlebt die Reise viel intensiver", sagt er. Bevor es losging, wurde das Auto am Zielhotel in Italien geparkt. "Das Auto habe ich zum Hotel gebracht, dann ging es per Flugzeug zurück nach Hause. Schließlich haben wir den Wagen mit dem Fahrrad wieder abgeholt", scherzt er.

Viel gelacht haben die drei auf ihrer Tour, auch, wenn es nicht immer nur schöne Momente gab. "Einmal hat es morgens ganz schlimm geregnet, wir zwei Frauen haben trotzdem gelacht, es hätte ja auch bei schlechter Laune weiter geregnet", sagt Angelika Weinkauff.

 Nach den Strapazen auf dem Rad folgten zehn Tage Urlaub am Meer. Jetzt sind Manfred und Angelika Weinkauff, die von Anneli Paul (rechts) begleitet wurden, wieder daheim. Foto: Carolin Merkel

Nach den Strapazen auf dem Rad folgten zehn Tage Urlaub am Meer. Jetzt sind Manfred und Angelika Weinkauff, die von Anneli Paul (rechts) begleitet wurden, wieder daheim. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Neben dem Ehepaar hat sich auch Anneli Paul mit auf den Weg gemacht. Sie ist keine langjährige Radfahrerin, aber erfahrene Marathonläuferin. "Meine Frau und Anneli kenne sich aus dem Lauftreff, und da fiel irgendwann mal die Frage, ob sie nicht Lust hätte, uns zu begleiten", erzählt Manfred Weinkauff. Eine Nacht Bedenkzeit gab sich die Heusweilerin, dann stand für sie fest, diese Herausforderung anzunehmen. "Und wenn ich mich zu etwas entschließe, dann bin ich konsequent, wie beim Laufen", sagt Anneli Paul. Vor allem der Abend nach der ersten Etappe und das Erreichen des Splügenpasses auf 2011 Metern bleiben für sie in bester Erinnerung. "Auf alle Fälle werde ich auch bei der nächsten Tour dabei sein", erklärt sie - und die ist, wie Weinkauff erklärt, bereits in der Planung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort